KommentarGeißbockheim: Die Wortführer sollten sich schämen – auf beiden Seiten
Köln – Der Rat der Stadt Köln hat am Donnerstag (18. Juni) entschieden, den Ausbau-Plänen des 1. FC Köln am Geißbockheim zuzustimmen. Das Thema wird die Stadt aber noch weiter begleiten. Und die Fronten sind dabei völlig verhärtet. Der EXPRESS-Kommentar.
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Wer von außerhalb in die hitzige Debatte um den FC-Ausbau im Grüngürtel frisch eingestiegen wäre, muss folgenden Eindruck gewinnen: Der 1. FC Köln plant den Bau einer Fabrik für Chemische Waffen. Die Gleueler Wiese ist ökologisch so wertvoll wie die Galapagos-Inseln. Mindestens.
Geißbockheim: Fronten sind extrem verhärtet
Auf der anderen Seite: Nur mit dem Trainingszentrum an dieser Stelle kann der 1. FC Köln in absehbarer Zeit seinen angestammten Platz wieder einnehmen – also neben Real Madrid, Barça und Liverpool. Derzeit müssen die FC-Spieler in Baracken und auf Trümmerfeldern darben. Mindestens.
Die Fronten sind inzwischen völlig verhärtet, Befürworter und Gegner der FC-Pläne stehen sich unversöhnlich gegenüber. Im Rat – aber besonders auf der Straße und in sozialen Medien.
Geißbockheim: Es geht gar nicht mehr um Argumente
Eigentlich haben beide Lager jeweils gute Argumente. Doch um die geht es inzwischen gar nicht mehr. Es geht um Symbole. Und hier hört der Spaß jetzt auf: Reihenweise haben Politiker berichtetet, dass sie vor der Ratssitzung „unangenehme Mails“ bekommen haben, in denen „Verbrecher“ und „Verräter“ gängige Vokabeln waren.
Einige Wortführer haben die Stimmung kräftig aufgepeitscht. Sie treiben aus Kalkül eine Polarisierung voran. Sie sollten daran denken, wohin so etwas führen kann, und sich schämen. Mindestens.