EM-Fieber in Köln steigtTurnierchef Philipp Lahm verkündet wichtige Regelung für alle Fans

Pressekonferenz zur Bekanntgabe der Partnerschaft zwischen VDV und EURO 2024 in Köln.

Der EM-Pokal stand am Donnerstag (19. Oktober 2023) schon einmal im Rhein-Energie-Stadion. Dort werden im kommenden Jahr fünf Turnierspiele ausgetragen.

Bei der Fußball-EM sollen die Fans möglichst klimaschonend in die Stadien kommen. In den Eintrittskarten wird eine 36 Stunden gültige Fahrkarte für Bus und Bahn enthalten sein.

von Marcel Schwamborn (msw)

Keine acht Monate mehr, dann steigt in Deutschland die Fußball-Europameisterschaft. Am 2. Dezember findet die Auslosung statt, dann wissen die Fans auch, welche Paarungen im Kölner Rhein-Energie-Stadion stattfinden.

Am Donnerstag (19. Oktober 2023) leuchteten die Logos und Symbole des Turniers bereits im Müngersdorfer Tempel. In diversen Arbeitsrunden besprachen die Verantwortlichen noch einmal alle Details. Geklärt ist nun auch noch ein wichtiger Mosaikstein in Sachen Mobilität.

EM 2024 in Deutschland: „Halbes Deutschland-Ticket“ für Fans

Die Fans müssen bei der An- und Abreise zu den EM-Spielen keine Tickets für Bus und Bahn kaufen. In den Eintrittskarten ist eine 36-Stunden-Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr enthalten. Die Kombi-Tickets sollen jeweils von 6 Uhr am Spieltag bis 18 Uhr des Folgetages im gesamten Verkehrsverbund gültig sein, also auch über die Grenzen der jeweiligen Austragungsorte hinaus ins Umland und in die Nachbarstädte.

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„Das ist ein halbes Deutschland-Ticket“, sagte Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands VDV. „Die Leute brauchen nicht nachzudenken, sie können einfach einsteigen und fahren. Der deutsche ÖPNV bewegt täglich rund 20 Millionen Menschen.“ Auch Hotelengpässe ließen sich durch Übernachtungen in anderen Städten so besser beheben.

Pressekonferenz anlässlich der Partnerschaft zwischen der vdv und der UEFA EURO.

Oliver Wolff (VDV), Stefanie Haaks (KVB), EM-Botschafterin Celia Sasic, Turnierdirektor Philipp Lahm und EM-Geschäftsführer Markus Stenger (v.l.) stellten in Köln die neue Kooperation für die Fans vor.

Turnierchef Philipp Lahm freute sich bei seiner Köln-Visite, dass mit der Partnerschaft zwischen EM-Organisation und Verkehrsunternehmen ein wichtiger Baustein des deutschen Turnier-Konzepts umgesetzt wird. „Das Thema Nachhaltigkeit steht für uns ganz oben auf der Agenda und setzt neue Akzente für künftige große Sportereignisse. Wir wollen Europa in Bewegung setzen und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft stärken.“

EM-Botschafterin Celia Sasic glaubt, dass durch die vereinfachte An- und Abreise ein Geist entstehen kann. „Wir bewegen die Menschen nicht nur körperlich, sondern auch emotional. In den Bahnen entstehen Begegnungen.“

Jetzt muss das Konzept nur noch aufgehen. Der VDV rechnet damit, dass je nach Austragungsort rund 70 Prozent der Besucherinnen und Besucher bei der Reise zum und vom Stadion die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen werden. „Wir sind in Köln geübt in Großereignissen, wir feiern gerne“, sagt Stefanie Haaks, Vorstandsvorsitzende der Kölner Verkehrs-Betriebe.

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Dass die KVB weiterhin unter Personalnot leiden, habe für die EM keine Auswirkungen. „Alle aus unserem Unternehmen, die eine Fahrerlaubnis haben, werden eingesetzt. Das kriegen wir hin. Die ganze KVB-Mannschaft wird an einem Strang ziehen“, sagte sie auf EXPRESS.de-Nachfrage.

KVB vor EM in Köln zuversichtlich: „Das kriegen wir hin“

Gleichwohl gilt es noch viele Details zu klären. Anders als bei FC-Heimspielen gibt es keinen klassischen Unterschied zwischen vielen Heim- und wenigen Gäste-Fans. Daher müssten noch Sicherheitsfragen beim Transport der zwei Fanlager besprochen werden. „Wenn die Auslosung erfolgt ist und die Paarungen stehen, dann wird das eine Eigendynamik erhalten“, sagt EM-Geschäftsführer Markus Stenger.

Er freute sich über die kostengünstigen Vereinbarungen. „Es wird bei der EM möglich sein, für unter 100 Euro einen Spielbesuch beispielsweise von München nach Hamburg inklusive An- und Abreise zu finanzieren.“ Die Ticketnachfrage zeige die Begeisterung. Über zehn Millionen Bewerbungen liegen in der ersten Verkaufsphase für 1,2 Millionen Karten vor.