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Sohn durfte nicht aufs KloKölner sauer auf Edeka, jetzt zieht er Konsequenzen

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Holger Erdmann und sein Sohn Benedikt vor dem Supermarkt in Worringen.

von Oliver Meyer (mey)

Köln  – Jeder kennt das Problem. Ganz plötzlich zwickt die Blase ausgerechnet im Supermarkt beim Einkauf. An der Kasse heißt es dann: „Sorry, aber wir haben leider keine Kundentoilette.“ 

So ging es auch einem kleinen Kunden im Edeka-Markt in Worringen. Der Besuch endete für den achtjährigen Benedikt unerfreulich. Und sein Vater ist nun richtig auf dem Baum.

Plötzlich musste Benne mal dringend im Kölner Edeka

Vergangene Woche ging das Ehepaar mit dem Sohn bei Edeka (Geheimnisvolle Blondine gesucht: Bei Edeka in Essen hängt ein besonderer Kunden-Zettel – hier lesen Sie mehr) einkaufen. „Benedikt war natürlich zu Hause noch auf dem Klo. Aber es kam, wie das immer so bei Kindern ist. Nach ein paar Minuten sagte er, dass er mal dringend müsse.“ Daher schickten die Eltern ihren Sohn zu Kassiererin, um nach dem Toilettenschlüssel zu fragen. Was sie nicht ahnten: Nach dem Umbau des Supermarktes vor wenigen Monaten war die Kundentoilette leider verschwunden.

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So erlebte Benne die Pipi-Tortour im Kölner Supermarkt

„Ich habe die Frau gefragt nach dem Schlüssel“, erzählt Benedikt. „Doch sie hat gesagt, dass der Schlüssel bei ihrer Kollegin ist. Dann bin ich zu ihr gegangen.“ Die Kassiererin griff sich an ihre Weste und nestelte nach dem Schlüssel. Als sie ihn in der Hand hielt, sagte sie: „Wir haben aber keine Kundentoilette.“

Die Mutter hatte das mitbekommen. „Ich habe mit Benedikt geschnappt und erst gar nicht diskutiert, weil ich sah, wie dringend es war. Noch bevor wir am Ausgang waren, hatte er die Hose nass. Er konnte es nicht mehr kontrollieren.“

Vater war außer sich nach Edeka-Einkauf und postete Beitrag

Der Vater fand die Reaktion der Kassiererin unmöglich. „Wenn ein Kind fragt, dann sollte man doch so viel Menschlichkeit besitzen und es natürlich auf die Toilette lassen. Ich finde es grundsätzlich ein Unding, dass diese Geschäfte nicht verpflichtet werden, entsprechende Toiletten anzubieten.“

Wütend schrieb der Vater in der Facebook-Gruppe von Worringen von dem Edeka-Besuch – und entfachte damit eine heiß geführte Diskussion, in die sich schließlich auch die betreffende Kassiererin einschaltete.

Sie schrieb:

Angeblich hätte sie die Toilette aber aufgeschlossen, wenn die Mutter kurz gewartet hätte.

Für Vater Holger ist das eine Schutzbehauptung. Für ihn steht fest: „Wir gehen da nicht mehr einkaufen.“

Der Klobesuch – so ist die rechtliche Situation

Viele Menschen kennen diese Aussage: Keinem Menschen darf der Gang aufs Klo verwehrt werden. Sogar von Privatleuten nicht, wenn ich dort an der Tür klingeln würde. Aber stimmt das? Klare Antwort: Das ist völliger Unsinn. Solch ein Recht gibt es nicht.

Wen ich auf meine Toilette lasse, ist mir überlassen. Rechtlich ist es auch keine „unterlassene Hilfeleistung“, wenn ich das verwehre.

Während es in gastronomischen Betrieben sehr wohl Gäste-Toiletten geben muss, gibt es für Supermärkte (noch) keine bundeseinheitliche gesetzliche Regelung. Auch Baumärkte oder große Elektrofachgeschäfte sind nicht verpflichtet, ein WC anzubieten.

Jedoch ist es oft so, dass der Schlüssel der Personaltoilette in Notfällen herausgegeben wird. Vor allem Darmpatienten haben sonst keine Möglichkeit, ihre Einkäufe selbst zu tätigen.