„Die Sendung mit der Maus“50 Geheimnisse zum 50. Jubiläum

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Die Maus wird 50! Seit der ersten Ausgabe der Lach- und Sachgeschichten am 7. März 1971 erklärt sie Jung und Alt die Dinge des Lebens, bringt Kinder und auch Erwachsene zum Staunen und zum Schmunzeln.

von Marie Schäfers (mjs)

Köln – Die einen lieben die Maus, die anderen mögen den Elefanten viel lieber. Die einen sehen gern die Trickfilme, die anderen die Sachgeschichten. Fakt ist: In der „Sendung mit der Maus“ ist für alle was dabei.

  • Die „Sendung mit der Maus“ wird 50 
  • Kuriositäten und Geheimnisse rund um die Kult-Kindersendung
  • Warum ist der Elefant blau, warum trägt Christoph immer grüne Pullis?

Die „Sendung mit der Maus“ feiert runden Geburtstag

Am 7. März 2021 feiert die Kindersendung ihren 50. Geburtstag. Seit 1971 lockt sie Sonntagmorgen Jung und Alt vor den Bildschirm – und auch viele Erwachsene verstehen erst durch die tollen Erklärungen, wie gewisse Dinge so funktionieren. Zum 50. Jubiläum lüften wir mal 50 Geheimnisse der „Sendung mit der Maus“.

„Die Geburtstagssendung mit der Maus“ ist die 2309. Ausgabe. Darin gab’s 3.320 Sach-, 3.928 Lachgeschichten und 597 Maus-Spots.

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Die ersten Sachgeschichten produzierte Regisseur Armin Maiwald (heute 81) zu „Brötchen“, „Milch“ und „Ei“.

Anfangs wurde das Konzept kritisiert. Die Kirche beschwerte sich: Sonntagvormittag sei Gottesdienst-Zeit. Kinder unter sechs durften im TV nicht angesprochen werden.

Neuer Name: Am 23. Januar 1972 hießen die „Lach und Sachgeschichten“ erstmals „Die Sendung mit der Maus.“

Die ersten Sachgeschichten waren ohne Text.

„Düdü-de-düdü-düde-düde-dü-dü-düdü-düdüü-düüü“: Die Titelmelodie stammt von Komponist Hans Posegga (1917 – 2002).

Die Maus macht Kinderlieder-Klassiker: Zu den bisherigen Maus-Musikern zählen Rolf Zuckowski (73), Helmut Zerlett (63) und BAP-Chef Wolfgang Niedecken (69). Der sang für die Maus „Hänschen Klein“ (1986).

Das erste „Minuten-Lied“ sang am 15. Oktober 1972 Schlagersänger Bill Ramsey (89). Titel: „Der Auspuff stinkt, der Auspuff kracht…“

Günter Dybus spricht „Lach- und Sachgeschichten, heute mit…“, seit 1972, seit 1973 wird der Vorspann in einer Fremdsprache wiederholt – beim ersten Mal auf Italienisch.

Erstmals kommentiert Armin 1976 eine Sachgeschichte. Seitdem spricht er die Texte ohne Manuskript, wie ein Sportreporter.

Christoph Biemann (68) ist seit 1982 vor der Kamera zu sehen – durch Zufall. Beim Thema „Tomaten-Ketchup“ beschwert sich ein Schauspieler, der sich nicht auf ein Nagelbrett setzen will. Also nimmt Christoph Platz.

Christoph kommentiert seine Filme meist nicht selbst. Lange hat Elke Heidenreich (78) ihre Stimme geliehen, heute macht das Evi Seibert (59).

Armin und Christoph sind Träger des Bundesverdienst- kreuzes, ebenso Ralph Caspers (49). Die Maus hat den nicht-offiziellen „Mausverdienstorden“.

Sendung im Giftschrank: Über die Sprengung eines Hochhauses drehte das Team eine Geschichte. Im Herbst 2001 sollte sie auf Sendung gehen. Dann kam der 11. September. Erst 2003 wurde der Beitrag ausgestrahlt.

Giftschrank 2: 1973 machte Armin zu Hause einen Film über das, was passiert, bevor eine Wand gestrichen wird. Das Ergebnis war nicht überzeugend. Am 6. März wird es jetzt aber im WDR (11.30 Uhr) gezeigt.

Eine Sachgeschichte über Champagner inspirierte ein Kind, ihn in der heimischen Küche herzustellen. Ergebnis: Küchenexplosion. Seitdem wird der Film nur in überarbeiteter Fassung gezeigt.

Viele Trickfiguren sind Kinohelden, u.a. „Käpt’n Blaubär“ (1999), „Der kleine Eisbär“ (2001, 2005), „Oh, wie schön ist Panama“ (2006) und „Jasper der Pinguin“ (2009).

Die Maus hat schon früh das Rampenlicht geteilt. Der kleine Maulwurf hat 1972 in „Maulwurf und Auto“ von Zdeněk Miler seinen Auftritt.

Fernsehpremiere hatte Janoschs Geschichte „Oh wie schön ist Panama“ am 28. Oktober 1979 in der Maus.

Käpt’n Blaubär ist seit 1991 mit an Bord...

...und seit 2007 ist „Shaun das Schaf“ mit von der Partie. Er schaffte es auch zwei Mal ins Kino. Als er kurz pausierte, gab es Proteste.

Am 27. Januar 1984 wurde das erste Denkmal mit Maus und Elefant von Bildhauer Olaf Höhnen enthüllt.

In „Peter und Atze“ ist 1972 Peter Lustig (1937-2016) zu sehen. Später wird er mit „Löwenzahn“ bekannt.

Im „Nachkriegs-Maus“-Special erzählt Armin 1989 von seiner Kindheit.

Armin rappt 1991 für die Geschichte „Wie kommen die Streifen in die Zahnpasta?“.

Zum 25. Geburtstag wollten 200.000 Besucher den Maus-Zug sehen, der durchs Land tourt. 500.000 kamen zum Maus-Fest nach Köln.

1991 erscheint die erste Dissertation über die Maus von Dirk Ulf Stötzl.

„Architektur des Grashalms“ (1991) ist die erste Sachgeschichte, die mit dem Rasterelektronenmikroskop aufgenommen wurde.

Die Maus war 2005 offizielle Botschafterin beim „Deutschlandjahr“ in Japan.

Im Deutschen Pavillon der Expo 2000 in Hannover sind Maus, Elefant und Ente als offizielle Exponate dabei.

Bei „Frag doch mal...“ wird die meistgestellte Kinderfrage gesucht. Platz 1: „Warum ist der Himmel blau?“.

Gleich drei Mal war die Maus im All: 1992 auf der MIR, 2014 und 2018 mit Alexander Gerst auf der ISS. 2018 war auch der Elefant dabei.

Stefan Raab (54) bringt der Maus eine Goldene Schallplatte mit „Hier kommt die Maus“ (1996).

„Schnappi, das kleine Krokodil“ ist erst auf der Maus-Lieder-CD zu hören, dann wird’s ein Internet-Hit.

Die Maus und Käpt’n Blaubär haben ihre eigene Briefmarke.

Die längste Sachgeschichte ist „Wie wird ein Flugzeug gebaut?“ (9 Teile). Die Maschine trägt bis heute einen Maus-Aufkleber.

Es gibt neben Lach- und Sachgeschichten, auch Machgeschichten zum Basteln.

Seit 2016 begleitet das Team den Neubau der Autobahnbrücke Leverkusen.

Es gab ein Atomenergie-Special – nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima.

Keine Angst vor Tabuthemen: In „Abschied von der Hülle“ (2003) verfolgt Armin, was passiert, wenn ein Mensch stirbt.

Zum 40. Geburtstag fuhr die Maus mit einem eigenen Wagen im Kölner Rosenmontags-Zug mit.

Seit 2007 hat der Elefant seine eihe Sendung im KiKA.

Beim ersten Einsatz für Johannes Büchs (41) 2010 muss er für eine Sachgeschichte über 60 Mal mit der Achterbahn fahren.

Flop: Der Versuch, eine Blumenuhr, zu filmen misslang gleich mehrfach.

Rührend: Katharina, ein unheilbar krankes Mädchen, hatte an die Maus geschrieben, wollte in einer Folge dabei sein. Sie stirbt in der Nacht zum 25. Jubiläum. Armin erzählt 1997 ihre Geschichte.

Die Erfinder: „Die Sendung mit der Maus“ hat mehrere Mütter und Väter. Zum Maus-Team der ersten Stunde zählen Gert K. Müntefering, der damalige Leiter des Kinder- und Familienprogramms und die Redakteurin Monika Paetow, sowie Siegfried Mohrhof. Er leitete das Nachmittagsprogramm. Armin Maiwald produzierte die ersten Sachgeschichten. Und Isolde Schmitt-Menzel zeichnete für die Bildergeschichte „Die Maus im Laden“ von Autorin Ursula Wölfel die erste orangefarbene Maus. Sie diente als Vorlage für die Maus-Trickfilme, die von Friedrich Streich in Szene gesetzt wurden. „Die Sendung mit der Maus“ war zunächst eine Koproduktion von WDR, SWF (heute SWR), SR, und ORB (heute RBB).

Kult-Gesichter: Die beiden Kult-Autoren der Sachgeschichten Armin (Maiwald) und Christoph (Biemann) werden in den Filmen nur mit Vornamen genannt. Christoph trägt seit dem 27. März 1988 immer einen grünen Pullover, der ist schon legendär. Für einen längeren Dreh musste nämlich immer die gleiche Kleidung verwendet werden, das machte Christoph zum Markenzeichen – auch über diesen einzelnen Dreh hinaus. 

Der blaue Elefant: Der heimliche Star der „Sendung mit der Maus“, viele finden ihn noch knuffiger als die Maus. Außerdem trötet er so niedlich. Am 5. Januar 1975 bekommt die Maus Gesellschaft: Der kleine blaue Elefanten (Entwurf, Illustration und Animation: Friedrich Streich) ist in der Sachgeschichte „Wecker“ und dem Mini-Spielfilm „Ein Elefant sitzt auf Papas Auto“ zu sehen. Der Elefant ist kleiner als die Maus und deshalb Blau, weil dies die Kontrastfarbe zum „Maus-Orange“ ist. Er ist mutig, hilfsbereit, lacht aber auch mal gerne (unter viel Getröte), wenn bei der Maus was schief läuft. Zu seinem 40. Geburtstag widmete die Maus ihrem Freund eine ganze Sendung. 

Die gelbe Ente: Sie ist laut, sie ist frech, sie gibt nie auf: Ihren ersten Fernsehauftritt hat die kleine gelbe Ente (Entwurf und Regie: Friedrich Streich) 1987. Sie ist kleiner als die Maus, aber größer als der Elefant. Sie kann nicht fliegen, versucht es aber immer wieder, bis es ihr die Mausmacher in einer Sachgeschichte erlauben (da darf sie gleich einen Parabelflug mitmachen). Ansonsten hat sie eigentlich nur ein Ziel: Den Elefanten zu nerven. Das klappt immer.

Die orangene Maus: Die ist geschlechtsneutral, spricht nie, schnieft und stöhnt aber oft: Die orangene Maus ist groß, läuft auf zwei Beinen und hat ein paar coole Tricks drauf. So kann sie ihren Schwanz abnehmen, verlängern, ihre Beine wachsen lassen und viel mehr. Sie findet immer eine Lösung für alle Probleme. Wenn sie läuft, macht sie Tak-tak, dann klimpert sie mit den großen Augen (Klack-klack) und schnieft. Das Geräusch beim Gehen wird durch zwei Kokosnussschalen, die aneinander klopfen, erzeugt. Das Augenklimpern ist das Geräusch einer Kastagnette. Das Schniefen übernimmt ein Mensch.

Die Maus wird 50: Feiern im TV

Seit dem 7. März 1971 wird „Die Sendung mit der Maus“ immer Sonntagvormittag (ab 9 Uhr) in der ARD ausgestrahlt, produziert wird die Sendung vom WDR, da läuft samstags auch eine Wiederholung.

Seit dem Sendestart des KiKA 1997 ist „Die Sendung mit der Maus“ auch dort jeden Sonntag um 11.30 Uhr zu sehen. Zum 50. Jubiläum gibt es am kommenden Samstag, 6. März, „Frag doch mal die Maus – die große Geburtstagsshow“ (ARD, 20.15 Uhr) mit Eckart von Hirschhausen, vielen Kinderfragen und Geburtstagsgästen.

Und am 7. März sind am Sonntagvormittag die Jubiläums-Lach- und Sachgeschichten zu sehen.