„Alle haben Angst ...“Kölner Uniklinik-Mitarbeiter zeigt Lage und hat gute Nachricht

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Schon früh erhielten die Mitarbeiter die Richtlinien zum Umgang mit Covid19.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Jeden Tag die neuen Meldungen von steigenden Infizierten-Zahlen und Verdachtsfällen.

Das Corona-Virus hält Köln längst in Atem. Klar, dass viele Menschen sich sorgen und Angst haben.

Kölner Uniklinik: Mitarbeiter schildert im EXPRESS die Lage vor Ort

Doch wie fühlt sich die Krise für einen Mitarbeiter an der Front direkt an? Für jemanden aus dem medizinischen Sektor mit Patientenkontakt und Zugang zu Behördenverordnungen?

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Im EXPRESS schildert Bogdan Z. (Name geändert) anonym, wie er den Alltag derzeit in der Kölner Uniklinik, in der er arbeitet, erlebt.

„Ich kann ehrlich sagen: Wir arbeiten ganz normal und sind momentan ganz entspannt. Wir waren früh vorbereitet“, beginnt er. „Es sind ganz andere Maßnahmen im Haus getroffen und Umbauten vorgenommen worden, gerade im Intensivbereich, sodass wir bis zu 600 Patienten behandeln könnten. Wir hoffen, dass keine große Welle kommt, aber wissen natürlich auch: Irgendwann werden wir infiziert werden.“

Kölner Uniklinik: „Wir waren früh vorbereitet“

Bereits vom 31. Januar datiert ist ein internes Schreiben an die Mitarbeiter zum Umgang mit Covid19-Patienten, das EXPRESS vorliegt.

Uniklinik

Die Kölner Uniklinik fühlt sich gut auf Corona vorbereitet.

Z.: „Wie gesagt: Wir waren früh vorbereitet. Im Vergleich zu Italien ist es eine ganz andere medizinische Versorgung, dort waren nur 60 Betten in einem staatlichen Krankenhaus.“

Im Kantinenbereich darf nur das Personal essen, keine Fremden dürfen mehr rein. Termine für Magen- und Darmspiegelungen und andere Untersuchungen wurden verschoben, um im Fall der Welle benötigten Platz zu haben.

Klinik-Mitarbeiter: lieber Immunsystem stärken als Klopapier kaufen

Einen Corona-Infizierten habe er selbst in seiner Abteilung erlebt. Die Kollegen, die diesen getestet hätten, seien anschließend in Quarantäne gekommen und negativ getestet worden, berichtet er. 

Ob er selbst Angst hat, sich zu infizieren? Z.: „Angst hat jeder Mensch, egal ob medizinisch gebildet oder nicht, aber ich denke, es ist Kopfsache.“

Seine Botschaft: „Ich muss ein bisschen mehr auf mich aufpassen und ich muss jetzt nicht ausflippen. Es ist besser, das Immunsystem zu stärken als Toilettenpapier zu kaufen ...“