Köln – Was macht Corona nur aus uns? Aus vielen Kölnern macht das Virus – bzw. die Beschränkungen, die es mit sich bringt – offenbar vor allem fleißige Entrümpler, Wohnungs-Sanierer, Aussortierer und Gartenarbeiter. Was soll man auch sonst tun?

Doch die Folgen sind oft verheerend. Unter anderem für die Kölner Abfallwirtschafts-Betriebe (AWB), bei denen sich seit Wochen die Autos in den Schlangen vor den Wertstoff-Centern stapeln.

AWB-Center in Köln: Beide wieder geöffnet, aber unter Auflagen

Bereits Ende März fiel deshalb die Entscheidung, das Center an der August-Horch-Straße (Gremberghoven) vorläufig zu schließen (hier lesen Sie mehr). Die Massen an Kunden machten das Einhalten der Abstandsregeln und den Schutz der Mitarbeiter unmöglich.

Doch auch die Maßnahme löste das Problem nicht, sondern verlagerte es nur. Vor dem anderen AWB-Wertstoff-Center, dem in Ossendorf, war der Ansturm weiter massiv, an einigen Tagen sogar mit Wartezeiten von etwa drei Stunden!

AWB-Center in Köln: Kuriose Einschränkungen für Bürger

Jetzt haben die AWB in Abstimmung mit der Stadt Köln eine Entscheidung getroffen. Das rechtsrheinische Center in Gremberghoven ist ab Montag (20. April) wieder geöffnet. Dann können beide Kölner Wertstoff-Center jeweils montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr und samstags von 8 bis 16 Uhr angefahren werden, allerdings mit Einschränkungen.

Und einige der Einschränkungen sind – bei aller Ernsthaftigkeit des Themas – durchaus kurios. Unter anderem wird das Nummernschild des eigenen Autos entscheidend dafür sein, ob und wann ich eines der Wertstoff-Center anfahren und dort Dinge abladen darf.

AWB-Center in Köln: Nummernschild ist mitentscheidend

Für beide Standorte gelten folgende Auflagen: An geraden Kalendertagen (etwa dem 20. oder 22. April 2020) können ausschließlich Fahrzeuge mit geraden Kfz-Kennzeichen vorfahren, an ungeraden Daten nur Fahrzeuge mit ungeraden Kennzeichen. Darüber hinaus gelten folgende Regeln:

• In jedem der Fahrzeuge dürfen sich maximal zwei Personen befinden
• Der eingeschränkte Betrieb steht nur für dringend erforderliche, unvermeidliche Entsorgungen zur Verfügung. Auf die Abgabe von Einzelteilen oder etwa Kleingeräten sollte nach wie vor verzichtet werden
• Zudem ist die Nutzung der Wertstoff-Center Menschen mit Wohnsitz in Köln vorbehalten, daher sollte der Personalausweis mitgeführt werden
• Der Sicherheitsabstand von zwei Metern zu Beschäftigten und anderen Personen muss eingehalten werden, Kinder sollen das Fahrzeug nicht verlassen

Die Stadt und die AWB bitten vorsorglich um Verständnis, dass Fahrzeuge, in denen mehr als zwei Personen sitzen oder deren Kennzeichen nicht zum Datum passen, abgewiesen werden. Dies gelte auch, wenn die genannten Vorgaben nicht eingehalten werden.

AWB-Center in Köln: Klare Regeln sollen Verkehr entlasten

„Die Maßnahmen dienen zum einen dem Infektionsschutz und sollen zum anderen den Verkehr an den Wertstoff-Centern und die erschöpften Kapazitäten der Altkleidercontainer entlasten”, heißt es von Seiten des Unternehmens.

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Alle Kölnerinnen und Kölner werden außerdem dringend gebeten, ihre Wohnungen und Häuser nur im absolut unvermeidbaren Fall zu entrümpeln. Zu entsorgende Gegenstände, Altkleider und Grünschnitt sollten zwischengelagert werden, bis die Wertstoff-Center wieder vollumfänglich geöffnet sind.

AWB-Center in Köln: erneute Schließung bleibt möglich

Die Öffnung unter Auflagen ist nach Auskunft der AWB als Testlauf zu sehen. Sollten die Maßnahmen nicht zu einer Entspannung der Lage an den Centern führen, seien weitere Vorgaben oder eine erneute Schließung denkbar, heißt es. (tw)