Köln – Auch für die Mitarbeiter der Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) bedeutet die Corona-Krise Stress pur. Allein bei der AWB sind rund 650 Mitarbeiter erforderlich, um den Abfall der Millionenstadt Köln zu entsorgen. Oberste Priorität: die Abfallentsorgung in Köln mit ausreichend Personal aufrechtzuerhalten.

AWB und Corona: Wertstoff-Center erleben massiven Ansturm

Am Dienstag (24. März) meldeten die AWB, dass die Wertstoff-Center aktuell einen massiven Ansturm erleben. „Viele Menschen nutzen die freie Zeit, ihre Wohnungen zu entrümpeln und im Garten zu arbeiten. Aus diesem Grund bilden sich lange Schlangen und es herrscht Andrang auf den Abladestellen”, heißt es in einer offiziellen Mitteilung.

Die Folge: Der Mindestabstand von 1,5 bis zwei Meter, den die Bundesregierung vorschreibt, kann aktuell nicht gewährleistet werden.

AWB und Corona: Wertstoff-Center vor der Schließung

Deswegen bitten die AWB nun um Mithilfe der Kölner Bürgerinnen und Bürger. Sie „werden gebeten, ausschließlich zwingend notwendige Anlieferungen vorzunehmen, zum Beispiel Sperrmüll oder Elektro-Altgeräte, die im Zuge eines Umzugs anfallen. 

Sollte sich der Andrang nicht verringern, sei aber eine kurzfristige Schließung der beiden Kölner Wertstoff-Center nicht zu verhindern, teilten die AWB mit.

Um 13 Uhr dann die Entscheidung der AWB und des Krisenstabs der Stadt Köln: Das rechtsrheinische Wertstoff-Center an der August-Horch-Straße wird geschlossen, die Massen an Kunden machen den Schutz der Mitarbeiter unmöglich. Das Center auf der linken Rheinseite in Ossendorf bleibt vorerst geöffnet. Sollte sich nichts ändern, aber nur vorläufig.

Änderung bei AWB: Kölner Betriebe verändern den Service

Bereits in der Vorwoche hatten die AWB auf Service-Änderungen wegen der Corona-Krise hingewiesen:

Auf der Prioritätenliste ganz oben: die Entsorgung des medizinischen Abfalls. Also Abfälle aus Krankenhäusern, Arzt- und Tierarztpraxen sowie Pflegeheimen. Erst dann wird Haus- und Biomüll, Wertstoffe, Papier und schließlich Sperrmüll entsorgt.

Um die nötige Personaldecke weiterhin aufrecht zu erhalten, muss auch der persönliche Kontakt untereinander und mit den Kölnern – und damit das Infektionsrisiko minimiert werden. Das heißt: Die AWB wird ab sofort keine zuzahlungspflichtigen Leistungen mehr anbieten.

Es entfallen:

• Entsorgung von Bauschutt an den Wertstoff-Centern
• Annahme von Gewerbeschadstoffen an den Wertstoff-Centern
• Verkauf von AWB-Restmüllsäcken auf Betriebshöfen und in der Hauptverwaltung
• Herausstell-Service beim Sperrmüll oder Entrümpelungen

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Pädagogische Angebote wie Führungen auf dem Betriebshof und Schulungen in Kindergärten wurden bereits abgesagt, auch die Aufräumaktionen im Rahmen der Aktion „Kölle putzmunter“ werden vorerst bis zum 19.04.2020 ausgesetzt.