Hoher Corona-WertTrauriger Spitzenplatz für Köln: Es liegt an den Jüngeren

Italienische Fans feiern auf dem Hohenzollernring den EM-Sieg Italiens

Party-Stimmung auf den Kölner Ringen: Am Abend des 11. Juli 2021 feierten viele den Sieg Italiens bei der Fußball-EM.

Der Corona-Inzidenzwert in Köln steigt und steigt. Doch warum liegt Köln dabei mit an der Spitze? Die Antwort liegt in der Bevölkungsstruktur.

von Marion Steeger (MS)

Köln. Was ist los in dieser Stadt? Warum liegt Köln mit an der traurigen Spitze in NRW, wenn es um den Corona-Inzidenzwert geht? Dafür gibt es aktuell eine ernüchternde Antwort.

Solingen 67,2, Düsseldorf 42,6 und dann folgt schon Köln mit 31,3 am Montagmorgen in der Liste der NRW-Städte. Der Landesdurchschnitt der Corona-Inzidenzen in NRW beträgt gerade mal 16,2.

Es sind ganz klar die jüngeren Menschen in Köln, die für den Anstieg sorgen! Bei den 20- bis 39-Jährigen gab es am Samstag, 24. Juli, genau 20.096 Fälle. Macht einen Anteil von 37,1 Prozent aus. Dabei waren mehr Frauen als Männer infiziert: 10.155 gegenüber 9.906.

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Corona-Kranke in Köln: Gruppe der 20- bis 39-Jährigen an der Spitze

Zum Vergleich: Kölner, die 80 und älter sind, machen gerade mal 5,4 Prozent der Covid-19-Fälle aus. Hier sind aktuell 2.944 Personen erkrankt.

„Junge Menschen sind häufiger nicht hausärztlich angebunden und haben zudem erst seit Anfang Juni ein allgemeines Impfangebot erhalten”, so ein Sprecher der Stadt Köln gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Dementsprechend sei der Anteil der vollständig Geimpften in dieser Altersgruppe gering.

Eine vollständige Immunisierung sei aber „für einen guten Schutz insbesondere gegen die Delta-Variante unerlässlich” – diese ist deutlich ansteckender als bisherige Virusvarianten. Ein weiterer Grund für die höheren Infektionszahlen: Die Altersgruppe sei „im Alltag sehr mobil, hat vergleichsweise viele Sozialkontakte und reist aktuell viel”.

Schaut man sich die aktuelle Karte der Kölner Stadtviertel an, fällt auf: Gerade im Innenstadt-Bereich gibt es hohe Inzidenzzahlen. In der Karte vom 21. Juli der Stadt Köln beträgt die Inzidenz in der Altstadt/Nord  71, in der Altstadt/Süd sogar 75. Ehrenfeld kommt auf 54,7. Heißt: Gerade in den „hippen“ Vierteln mit großer Gastro-Szene steigen die Zahlen.

Und: In Köln sind gerade mal 691.916 Kölner zum ersten Mal geimpft!

Corona-Kranke in Köln: Oberbürgermeisterin ruft zum Impfen au

Die Lösung des Problems ist also bekannt: impfen, impfen, impfen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Vor dem Hintergrund der steigenden Infektionszahlen und der Ausbreitung der Delta-Variante rufe ich die Kölner auf: Nehmen Sie die zahlreichen Impfangebote wahr. Kommen Sie ohne Termin direkt ins Impfzentrum oder in den Veedeln zum Impfbus. Alle Kölner ab 12 Jahre können sich ab jetzt impfen lassen und davon sollten wir alle Gebrauch machen!“

Die Impfpriorisierung im Kölner Impfzentrum ist inzwischen aufgehoben: Terminbuchungen sind über die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein online oder per Telefon unter 0800 / 116 117 01 möglich.

Erstimpfungen mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech oder Moderna) im Impfzentrum der Stadt Köln sind auch ohne Termin möglich - auch für Nicht-Kölner. Das Impfangebot richtet sich auch an Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren, die jeweils montags, mittwochs und freitags mit dem mRNA-Impfstoff von BionTech/Pfizer geimpft werden können.