Corona-HilfenDuo soll Millionen ergaunert haben – Durchsuchung auch bei Kölner Rechtsanwalt

Ein vermummter Polizist trägt eine Kiste mit Beweisumschlägen aus einem Gebäude.

Die Polizei hat am Dienstagvormittag (22. März 2022) auch die Kanzlei eines Kölner Rechtsanwaltes durchsucht. Das Symbolfoto zeigt einen Einsatz in NRW gegen eine Drogenbande am 9. Dezember 2021.

In Köln läuft ein Betrugsverfahren gegen eine Frau (31) und einen Mann (44), die mit Corona-Hilfen abgesahnt haben sollen.

Dieser Fall macht absolut fassungslos: Während unzählige Geschäftsleute es dank Subventionshilfen gerade mal so durch die Coronakrise schaffen, soll ein mutmaßliches Betrüger-Duo (31, 44) einen Mega-Betrag ergaunert haben.

Wie Staatsanwaltschaft und Polizei Köln am Dienstag (22. März 2022) bekannt gaben, wird der Tatverdächtigen und dem Tatverdächtigen gewerbsmäßiger Subventionsbetrug im Zusammenhang mit Corona-Hilfen in Höhe von 3,2 Millionen Euro vorgeworfen.

Auch Kölner Rechtsanwaltskanzlei von Polizei durchsucht

Am Dienstagvormittag durchsuchte die Kölner Polizei daraufhin drei Wohnungen, zwei Geschäftsräume sowie eine Rechtsanwaltskanzlei in Köln. Auch im Ausland schlugen Fahnder zu.

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So erfolgten zeitgleich Durchsuchungen eines Hotelzimmers in St. Pölten (Niederösterreich) sowie einer Wohnanschrift in Wien. In Spanien wurden zudem Vermögensarreste vollstreckt.

Kölner Ermittler: Hauptverdächtiger (44) in St. Pölten verhaftet

Die 31-Jährige und der 44-Jährige sollen zwischen März 2020 und Juni 2021 in insgesamt 19 Fällen außerordentliche Wirtschaftshilfen zur Abfederung pandemiebedingter Umsatzeinbußen (Corona-Hilfen) im Gesamtumfang von 3,2 Millionen Euro zu Unrecht beantragt haben.

Der Hauptverdächtige, der sich bei der Betrugsmasche mehrfach als Geschäftsführer unterschiedlicher Unternehmen ausgegeben haben soll, wurde in St. Pölten verhaftet.

Heftige Vorwürfe auch gegen Kölner Rechtsanwalt

„Einem an der Antragstellung beteiligten Rechtsanwalt aus Köln wird Beihilfe zu den Taten in elf Fällen vorgeworfen“, so Miriam Margerie von der Staatsanwaltschaft Köln.

Die 31-Jährige hingegen steht im Verdacht, einen Großteil der gewährten Subventionsgelder von 1,5 Millionen Euro – unter anderem durch den Transfer auf ihr spanisches Konto – gesichert und dadurch Beihilfe zum Subventionsbetrug geleistet zu haben. Sie wurde bei dem Einsatz nicht festgenommen. Laut Staatsanwältin Margerie richtet sich das Verfahren noch gegen zwei weitere Beschuldigte.

Die Ermittlungen in Österreich und Spanien erfolgten unter Koordination von Eurojust Den Haag. Die Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen ist eine Justizbehörde der EU. Sie koordiniert grenzüberschreitende Strafverfahren. (iri)