Bahnfrust mit Verspätungen und Zugausfälle kennt jeder Bahnreisende. Aktuell scheinen besonders die Weichen Probleme zu machen.
Kölner BahnchaosKaputte Weichen – ist das Wetter schuld?

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Mehrfach haben kaputte Weichen in Köln für Frust bei Bahnreisenden gesorgt (Symbolfoto).
Defektes Stellwerk, Signalstörung oder besetztes Gleis: Bahnfahrende kennen die Gründe für Verspätungen zur Genüge. Momentan bereiten jedoch Weichen auffällig häufig Probleme.
So musste die Deutsche Bahn (DB) unter anderem am Freitag (11. Juli 2025) zwei Weichen im Kölner Hauptbahnhof erneuern. Einen Tag vorher sorgte eine kaputte Weiche für eine Bahnstörung im Bereich Köln-Mülheim. Ist den Weichen, die es Schienenfahrzeugen ermöglichen, ohne Unterbrechung der Fahrt von einem Gleis auf ein anderes zu wechseln, der Kölner Sommer zu heiß?
Tage mit an die 40 Grad – da kann auch eine Weiche kapitulieren. „Grundsätzlich können bei hoher Hitze die Weichenantriebe, deren Motor elektronisch angesteuert wird, gestört werden“, erklärt ein Bahnsprecher gegenüber EXPRESS.de. Diese könnten in der Regel entstört werden, dazu müsse allerdings ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin vor Ort fahren.
Der Sprecher: „Es kann auch zu einer Materialdehnung kommen.“
Weichen-Defekte in Köln: DB-Kühlsystem noch nicht flächendeckend
Bei hohen Temperaturen können sich Gleisbereiche mit Schotterbett und Schienen deutlich stärker aufheizen als die Umgebung. Es entstünden Druckkräfte in den Schienen, die jedoch durch eine spezielle Auflagentechnik über die Schwellen abgefangen würden, erklärt er weiter. Der DB-Sprecher: „Darum ist ein Gleis auch bei hohen Schienentemperaturen von über 60 Grad noch lagestabil.“
Damit es zu keinen hitzebedingten Ausfällen der Leit- und Sicherungstechnik kommt, habe die DB tausende Anlagen, aber noch nicht flächendeckend, mit Klimaanlagen ausgerüstet. Diese werden regelmäßig gewartet, überprüft und modernisiert.
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„Zusätzlich hat die Bahn in betrieblich besonders relevanten Stellwerken Temperatursensoren angebracht, die bei Überschreitung bestimmter Schwellwerte automatisch Meldungen auslösen“, berichtet der Sprecher der Deutschen Bahn. So könnten Klimaanlagen bereits frühzeitig überprüft werden, bevor es zu einer Störung kommen kann.
Der Sprecher: „Getestet werden derzeit zusätzlich Temperatursensoren an Schienen und Bahnübergangsschalthäusern mit Fernüberwachung über die zentrale Diagnoseplattform Diana.“