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Bahn-Chaos im Rheinland2026 wird zum Albtraum-Jahr

Auf die Bahn-Reisenden im Rheinland kommen schwere Zeiten zu. Das Jahr 2026 wird von zahlreichen Großbaustellen geprägt sein.

Auf die Bahn-Reisenden im Rheinland kommen schwere Zeiten zu. Das Jahr 2026 wird von zahlreichen Großbaustellen geprägt sein. 

Bahn-Reisende im Rheinland brauchen 2026 starke Nerven.

„Wir sind am Limit angekommen!“ Mit diesen dramatischen Worten kommentiert Marcel Winter, Chef von go.Rheinland, den neuen Baustellen-Plan der Bahn gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Ein Blick auf die Karte für das Rheinland bis Ende 2026 zeigt: Es kommt knüppeldick für alle Pendler. „Mehr können und wollen wir den Fahrgästen nicht zumuten“, fügt Winter hinzu.

Die Fachleute von go.Rheinland mussten sich bei der Erstellung der Übersicht, die kurz vor dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember veröffentlicht wurde, sogar selbst beschränken. Auf der Liste landeten nur die „auswirkungsstärksten“ Bauprojekte.

Für Pendler im Großraum Köln heißt das: 30 Großbaustellen bis Ende 2026! Das bedeutet Streckensperrungen, die teilweise Monate andauern werden.

Zwei Generalsanierungen

Gleich zwei Generalsanierungen stehen an: Ab Februar wird die Strecke zwischen Köln, Wuppertal und Hagen für satte fünf Monate für den Fernverkehr dichtgemacht. Regionalzüge? Fahren nur noch vereinzelt.

Kaum ist das überstanden, geht es ab Juli direkt weiter mit der Sanierung der rechten Rheinstrecke zwischen Troisdorf und Koblenz.

Winter erklärt: „Wir haben sehr große und komplexe Baumaßnahmen wie diese Hochleistungskorridore vor der Brust.“ Doch das ist nicht alles. Zusätzlich drohen spontane Baustellen und nächtliche Sperrungen, die auch Umleitungsstrecken betreffen können.

Die Bahn saniert dabei auch nachts in geplanten Zeitfenstern. Kritikerinnen und Kritiker sehen das skeptisch, weil dadurch oft auch die Ausweichrouten blockiert werden.

„Müssen immer wieder mit negativen Überraschungen rechnen“

Und als ob das nicht genug wäre, warnt Winter: „Wir müssen auch immer wieder mit negativen Überraschungen rechnen.“ Als Beispiel nennt er das jüngste Chaos um das neue Stellwerk am Kölner Hauptbahnhof. Einen neuen Termin für die dafür nötige Sperrung zu finden, wird im vollgepackten Bau-Jahr 2026 eine Herkulesaufgabe.

Besonders hart trifft es Pendlerinnen und Pendler auf der wichtigsten Verbindung des Rheinlands zwischen Köln und Düsseldorf. Ab Ende August bis kurz vor Weihnachten 2026 wird es hier keinen einzigen Tag mit Normalbetrieb geben!

Mal wird auf der Strecke über Leverkusen gebaut, mal auf der über Dormagen und Neuss. Die S11? Fährt dann teilweise nur noch stündlich oder fällt komplett aus.

„Das ist für die Pendler eine Zumutung“

Selbst der Fahrgastverband Pro Bahn sieht keine Alternative zum Bau-Marathon. „Das ist für die Pendler eine Zumutung“, gibt der Bundesvorsitzende Detlef Neuß zu. Busse als Ersatz seien keine echte Lösung. „Wenn man sieht, was im Rheinland im Berufsverkehr täglich auf den Straßen los ist, kann der Bus den Zug nicht ersetzen, selbst wenn der auch häufig zu spät kommen“, so Neuß.

Und die Hiobsbotschaft für alle Bahnkunden: Das wird noch lange so weitergehen. Neuß rechnet damit, dass das Bauprogramm auf diesem Level bis Mitte der 2030er Jahre andauert. „Auch wenn das keiner hören mag. Ich kann der neuen Bahnchefin da nur beipflichten. Wir werden noch über Jahre mit diesem Zustand zurechtkommen müssen“, sagt er.

Eine Entspannung der Lage sei erst Anfang der 2030er Jahre in Sicht.

Die Bahn-Vorständin für den Regionalverkehr, Evelyn Palla, bestätigte erst kürzlich, dass die Zahl der Baustellen bundesweit sogar noch steigen wird. Der Grund: „Die Bahnanlagen altern schneller als bisher angenommen.“ (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.