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Autobahn-Unfall in KölnFamilie trauert um Regisseur Tarek Ehlail

Benno Fürmann (l.) und Tarek Ehlail bei der Premiere des Kinofilms „Volt“ im Metropol Kino 2017 in Düsseldorf.

Tarek Ehlail (r.) neben Benno Führmann bei der Premiere des Kinofilms „Volt“ im Metropol Kino 2017 in Düsseldorf.

Große Trauer in der Filmwelt: Der bekannte Regisseur Tarek Ehlail ist tot. Nach seinem tragischen Unfall auf der A1 nehmen Familie, Freunde, Kolleginnen und Kollegen mit bewegenden Worten Abschied.

Es ist eine Nachricht, die fassungslos macht: Der bekannte Hamburger Regisseur Tarek Ehlail (†43) ist bei einem schrecklichen Unfall auf der Autobahn 1 bei Köln ums Leben gekommen. Die Filmwelt steht unter Schock, seine Familie ist am Boden zerstört.

Am Freitagabend (29. August) kam es auf der A1 zwischen dem Kreuz Köln-Nord und der Anschlussstelle Köln-Niehl zur Katastrophe. Laut Polizei Köln fuhr Ehlail mit seinem Wagen an einem Stauende auf einen Sattelzug auf.

Tarek Ehlail starb noch an der Unfallstelle

Für den 43-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Er verstarb noch an der Unfallstelle. Die Autobahn musste für die Unfallaufnahme komplett gesperrt werden. Wie es genau zu dem tödlichen Crash kommen konnte, ist noch unklar.

Besonders tragisch: Ehlail war auf dem Weg zu seinen Liebsten. „Auf dem Weg in den Urlaub zu uns – seiner Familie“, teilte diese in einem herzzerreißenden Statement mit.

In den sozialen Netzwerken macht die Familie ihrer Trauer Luft: „Wir sind fassungslos und leer. Sein Tod reißt das tiefste Loch in unsere Herzen, das man sich überhaupt vorstellen kann.“

Der Post endet mit den Worten: „Nichts kann dieses Loch füllen, niemals. Wir werden Dich für immer lieben, Tarry!“

Auch die Film- und Medienwelt trauert um einen besonderen Künstler. Der Saarländische Rundfunk (SR) würdigte ihn als „eine kompromisslose Stimme des deutschen Independent-Kinos, bekannt für mutige Filme über Subkulturen, Außenseiter und radikale Gesellschaftsentwürfe.“

Tarek Ehlail (M.) mit Sarah Maria Besgen (l.) und Hanni Bergesch (r.) beim Neujahrsempfang 2013 im Hotel Empire Riverside in Hamburg.

Tarek Ehlail (M.) mit Sarah Maria Besgen (l.) und Hanni Bergesch (r.) beim Neujahrsempfang 2013 im Hotel Empire Riverside in Hamburg.

Die Landesmedienanstalt Saarland zeigte sich ebenfalls tief bestürzt und nannte Ehlail einen visionären Filmemacher, der die saarländische Filmszene „maßgeblich geprägt“ habe. Bekannt wurde Ehlail unter anderem durch Filme wie „Gegengerade – Niemand siegt am Millerntor“ und „Glaubenskrieger“.

Auch aus der Politik kommen Trauerbekundungen. Die Hamburger Bundestagsabgeordnete Cansu Özdemir (Die Linke) teilte einen Trauer-Post. Sie erklärte, dass Ehlail mehrfach als ihr Personenschützer gearbeitet hatte.

Eine enge Freundin verabschiedete sich mit herzzerreißenden Worten: Er sei ihr „bester, geliebter Freund Tarek“ gewesen, viel zu früh aus dem Leben gerissen. „Jede Begegnung mit ihm war ein Geschenk, jedes Gespräch eine Bereicherung. Tarek hatte die seltene Gabe, Menschen nicht nur zu hören, sondern wirklich zu verstehen.“

Eine Wegbegleiterin kann den Verlust kaum fassen. Sie erinnert sich an ihre erste Begegnung vor 15 Jahren: „Diesem special Ehlail-Blick kann fast keine Frau auf dem Planeten widerstehen …“ Fassungslos schreibt sie: „Du warst sowas von da, immer. (...) Jetzt war es ein unachtsamer Moment, der Dich aus dem Leben gerissen hat?“ (red)