2022 so schlimm wie nieNeuer Rekord erschüttert die Kirche in Köln

Menschen sitzen in den Bänken des Kölner Doms. Der Blick vom Foto aus geht genau mittig durch die Reihen auf den Altar.

In Sachen Kirchenaustritte im Erzbistum Köln war 2022 ein Rekordjahr. Das Foto entstand im März 2022 im Kölner Dom.

Die Zahlen werden immer schlimmer: Auch 2022 hat die Kirche in Köln einen neuen Rekord in Sachen Austritte aufgestellt. Die Gründe liegen auf der Hand ...

Früher ging es vielen ums Steuern sparen. Mittlerweile ist wohl die ständige Kritik an Kardinal Rainer Maria Woelki (66) der Hauptfaktor. Wie man es jedoch dreht und wendet: Der Kirche laufen die Menschen weg, auch in Köln.

Wie sehr, das haben neue Zahlen ergeben, die am Donnerstag (12. Januar 2023) vom Kölner Amtsgericht veröffentlicht wurden. Demnach sind im Jahr 2022 insgesamt 20.331 Menschen aus den christlichen Kirchen in Köln ausgetreten – neuer Rekord!

Neuer Rekord: 20.331 Menschen sind 2022 aus der Kirche in Köln ausgetreten

Dabei war der bisherige Rekord gerade einmal zwölf Monate alt. 2021 waren 19.372 Menschen ausgetreten. Platz drei belegt das Jahr 2019. Die „nur“ 10.000 Austritte, die für den dritten Platz nötig sind, zeigen jedoch die Dynamik, die das Thema seit 2021 bekommen hat.

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Besonders ärgerlich für die Kirche: Dass der Trend bald enden könnte, ist aus den Zahlen nicht ersichtlich. Rund 4700 Menschen traten im letzten Quartal 2022 aus der Kirche aus, immer noch ein sehr hoher Wert.

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Zwischen katholischer und evangelischer Konfession wird bei der statistischen Erfassung der Kirchenaustritte am Amtsgericht Köln nicht unterschieden. Obwohl ein großer Teil der Austritte auf die katholische Gemeinschaft entfallen dürfte, werden auch die Stimmen lauter, dass die mangelnde Missbrauchs-Aufarbeitung durch Kardinal Woelki allen Kirchen schade, auch der evangelischen.

Derzeit ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft gegen den Kardinal wegen einer möglichen Falschaussage über seinen Kenntnisstand im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch in der Kirche. Woelki bestreitet die Vorwürfe. (tw)