Laue Nacht in der GeisterstadtSo sieht es während der Ausgangssperre in Köln aus

von Piet van Riesenbeck (pvr)

Köln – Seit Samstag (17. April 2021) gilt in Köln die Ausgangssperre. Wer nach 21 Uhr noch ohne wichtigen Grund draußen erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von rund 250 Euro rechnen. Die lauen Temperaturen am Dienstagabend (20. April) stellten die Sperrstunde erstmals auf die Probe. EXPRESS hat in Köln einige Eindrücke gesammelt.

  • In Köln gilt seit 17. April 2021 die Ausgangssperre
  • Ab 21 Uhr darf man nur noch in Ausnahmen vor die Tür
  • EXPRESS hat Eindrücke gesammelt

Sommerliche 20 Grad zeigten die Thermometer in Köln noch wenige Stunden vor Beginn der Ausgangssperre. Nach einem bislang eher eisigen April eigentlich endlich die Gelegenheit, den Feierabend auf einem der vielen Plätze der Stadt ausklingen zu lassen. Wäre da nicht Corona

Ausganssperre in Köln: Straßen zu Beginn noch voll

Nur zum Arbeiten, um mit dem Hund zu gehen oder in Notfällen dürfen die Kölner nach 21 Uhr noch vor die Tür. Trotzdem herrscht um kurz nach neun auf der Inneren Kanalstraße noch relativ normaler Verkehr. Die Sperrstunde scheint für viele erstmal eher eine lose Richtlinie zu sein.

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Schon wenig später macht der Ebertplatz einen ganz anderen Eindruck. Um 21.30 Uhr umkreisen nur vereinzelt Autos den beliebten Treffpunkt.

Kölner Dom liegt während Ausgangssperre im Dunkeln

Besonders dunkel liegt die Domplatte aktuell da. Die Stadt Köln verzichtet während der Ausgangssperre auf die Beleuchtung der Sehenswürdigkeiten. Auch am Hauptbahnhof herrscht deutlich weniger Betrieb als üblich.

Über Heumarkt und Severinstraße in Richtung Süden: Immer wieder huschen vereinzelte Gestalten aus Hauseingängen zum nächsten Kiosk. Essenslieferanten haben auf ihren E-Bikes weitestgehend freie Bahn.

Polizei patrouilliert am Chlodwigplatz

Um den Chlodwigplatz patrouilliert die Polizei, nimmt aber keinen Anstoß an dem einen oder anderen Passanten, der noch um die Häuser zieht. 

Straßenbahnen, Busse und Taxen beleben die Ringe bis hoch zum Barbarossaplatz. Hier warten einige Menschen auf die KVB. Aus einer Wohnung dringen verdächtige Party-Songs nach draußen.

Ausganssperre: Zülpicher Straße völlig ausgestorben

Auf der Mauer an der Zülpicher Straße ist gegen 22.30 Uhr niemand mehr zu sehen. Hier hatte die Polizei im vergangenen Sommer immer wieder größere Menschenmengen auflösen müssen. 

Ein ähnliches Bild ergibt sich weiter oben am Aachener Weiher, ebenfalls ein beliebter Treffpunkt in warmen Nächten. Hier treiben sich lediglich nur noch ein paar Schwäne und Nilgänse herum.

Völlig ausgestorben wirkt die Stadt trotz Ausgangssperre nicht. Aber, auch bei steigenden Temperaturen: Die meisten Kölner bleiben drinnen.