Drogen-Alarm in Kölner U-Bahnhöfen!
Aus erschreckendem GrundImmer wieder Alarm in Kölner Haltestellen

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An den KVB U-Bahn Haltestellen in der Südstadt halten sich verstärkt drogenabhängige Menschen auf - sie lösen beim Crackrauchen regelmäßig den Feueralarm aus.
Immer wieder Feueralarm in Kölner U-Bahn-Stationen! Doch wenn die KVB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anrücken, finden sie kein Feuer.
Der Grund ist erschreckend: Die Drogenszene hat sich in den Haltestellen breitgemacht und löst beim Rauchen von Crack regelmäßig den Feueralarm aus.
Nachdem die Szene vom Neumarkt verdrängt wurde, suchen sich abhängige Menschen neue Plätze. Besonders betroffen sind die Haltestellen Severinstraße, Kartäuserhof, Chlodwigplatz und Bonner Wall. Ein Besuch vor Ort zeigt die traurige Realität: Mitten am Tag sitzen Süchtige auf den Treppen und konsumieren Drogen.
Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigt, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort vermehrt Suchtkranke antreffen.
„Werden vermehrt Brandmeldealarme ausgelöst“
Für die KVB wird das zum Dauereinsatz. Eine Sprecherin bestätigt: „Es werden aktuell vermehrt Brandmeldealarme dort ausgelöst, wo sich vermehrt suchtkranke Menschen aufhalten“.
Der Rauch von Crack oder erhitztem Heroin aktiviert die empfindlichen Sensoren. Meistens sind es nur „Voralarme“, doch jedes Mal müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betriebsbereitschaft ausrücken, um den Alarm vor Ort zurückzusetzen.
Kein Zufall, dass sich die Szene ausgerechnet diese vier Haltestellen ausgesucht hat. Hier fährt nur die Linie 17, die von den Fahrgästen am wenigsten genutzte Bahnlinie der KVB. Die unterirdischen Stationen sind oft menschenleer, selbst tagsüber.
Ein gespenstischer Vorbetrieb für die geplante Nord-Süd-Stadtbahn, die erst nach Reparatur der Schäden vom Archiveinsturz 2009 fertiggestellt werden kann.
Werden die U-Bahn-Haltestellen nachts verschlossen?
Für die KVB ist die Lage ein echtes Dilemma. Einerseits muss das Verkehrsunternehmen den Bahnbetrieb sicherstellen und abhängige Menschen eigentlich von den Stationen fernhalten. Lebensgefährliche Übernachtungen neben den Gleisen und an Tunneleingängen nehmen zu.
Andererseits fehlen derzeit geeignete alternative Aufenthaltsorte für die Drogenkranken.
Die KVB überlegte bereits, U-Bahn-Haltestellen nachts zu verschließen. Ein Pilotprojekt ist für den Appellhofplatz geplant, doch passiert ist noch nichts. „Wir halten an dem Vorhaben fest“, sagt die Sprecherin. Diese Maßnahme sei ein Baustein für mehr Sicherheit und Sauberkeit.
„Unser Ziel ist es nicht, Menschen zu vertreiben“
KVB-Chefin Stefanie Haaks stellt klar: „Unser Ziel ist es nicht, Menschen zu vertreiben oder das Problem auf andere Haltestellen zu verlagern. Daher werden wir die versuchsweise Schließung der Haltestelle erst dann umsetzen, wenn begleitende Maßnahmen verabredet sind, mit denen sichergestellt ist, dass Menschen, die sonst nachts in der Haltestelle lagern, eine Anlaufstelle haben“. Dass es diese Angebote brauche, sei aus Sicht der KVB „unumstritten“.
Die Stadt Köln arbeitet zwar an einem neuen Suchthilfezentrum nach Zürcher Vorbild, doch das ist Zukunftsmusik. Eine Eröffnung wäre wohl frühestens Ende 2026 oder sogar Anfang 2027 realistisch.
Sozialdezernent Harald Rau ist zwar optimistisch und spürt „eine besonders große Einigkeit und Tatkraft“, aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.
So lange kann die KVB kaum warten, denn die Lage spitzt sich zu. „Wir gehen davon aus, dass der neue Rat der Stadt Köln in 2026 Lösungen finden und beschließen wird“, hofft KVB-Chefin Haaks. Bis dahin will die KVB die Zusammenarbeit mit Polizei, Ordnungsamt und den Streetworkern verbessern. Ab Januar 2026 sollen „Fahrgastmanager“-Teams für mehr Sicherheit sorgen, zudem soll ein Pilotprojekt mit Musik an einer Haltestelle starten. (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
