Mit Tränen in den AugenAngeklagter (36) bestätigt Vergewaltigungs-Vorwürfe in Köln

Angeklagter hält sich im Gerichtssaal einen Ordner vor das Gesicht.

Der Angeklagte (r.) beim Prozessauftakt am Dienstag (16. April) mit seinem Verteidiger.

Ein Vergewaltigungs-Fall beschäftigt seit Dienstag (16. April) das Kölner Landgericht.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Was mit einer Romanze begann, soll in einem Kölner Hotel mit einer brutalen Vergewaltigung geendet sein. Deswegen steht seit Dienstag (16. April 2024) ein 36-Jähriger vor Gericht.

Die Vorwürfe gegen den Vater einer Tochter (9) sind heftig. Der Angeklagte soll sich am 10. Juni 2022 gegen 1.30 Uhr mit dem späteren Opfer in dem Hotel in der Kölner Innenstadt getroffen haben. In Zimmer 529 hätten sich die beiden auf der Bettkante geküsst, so die Anklage. Einvernehmlich.

Vergewaltigung in Köln: Angeklagter ist geschieden, wollte „mehr“ von Opfer

Doch dann soll die junge Frau gesagt haben, er solle aufhören. Daraufhin soll der Angeklagte ihren Kopf gegen die Wand gestoßen haben. Als sie nach dem Handy griff, soll er ihr schließlich mehrere Faustschläge gegen den Kopf verpasst und versucht haben, sie auf den Bauch zu drehen, um sie zu vergewaltigen.

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Die Frau wehrte sich massiv, daher soll er sie auf den Rücken gedreht, sie festgehalten und trotz Gegenwehr den Geschlechtsverkehr vollzogen haben.

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„Aufgrund der verbalen und körperlichen Gegenwehr war ihm bewusst, dass sie das nicht wollte“, so der Staatsanwalt beim Prozessauftakt, der fast zeitgleich mit dem Auftakt eines brutalen Mordfalls bei einer Messer-Attacke in Köln vonstatten ging.

Während der Dolmetscher alles übersetzt, wischt sich der 36-Jährige Tränen aus den Augen. Sein Verteidiger erklärt: „Die Vorwürfe werden eingeräumt.“

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Der Angeklagte ist seit 2016 geschieden und hat das alleinige Sorgerecht für die neunjährige Tochter. Seine Ex-Frau ist schwer psychisch krank. Seit der Scheidung hatte er nach eigenen Angaben keine feste Beziehung mehr.

Im Kiosk, in dem der 36-Jährige arbeitet, hatte er dann das spätere Opfer kennengelernt. „Er hat sich Zärtlichkeiten versprochen, vermutlich auch mehr“, so der Verteidiger. Im Hotel sei es „ja auch erstmal freundlich gelaufen“. Doch dann habe sich sein Mandant darüber hinweggesetzt, dass die Frau keinen Sex wollte, stellt er klar und deutlich fest.

Angeklagter legt vor Gericht Geständnis ab – „habe auf die Polizei gewartet“

Über den Dolmetscher erklärt der Angeklagte selbst, dass er anschließend aus dem Hotel raus und nach Hause sei. „Da habe ich auf die Polizei gewartet, weil ich wusste, dass die kommt.“ Die Aussagen der Frau, die in dem Prozess als Nebenklägerin auftritt, würden stimmen, erklärt er.

Das Opfer wurde am Dienstag vom Gericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit angehört. Dem Angeklagten wird Vergewaltigung und Körperverletzung vorgeworfen. Der Prozess wird fortgesetzt.