„Radikale Ausnahme“Düsseldorfer Bestseller-Autor gehen Corona-Maßnahmen zu weit

Neuer Inhalt (3)

Richard David Precht macht sich Sorgen um die Menschen.

Düsseldorf – Der Philosoph und Bestseller-Autor Richard David Precht aus Solingen sorgt sich auch nach den ersten Lockerungen der Auflagen noch um eine Beschränkung der Freiheitsrechte in der Corona-Pandemie.

„Ich muss gestehen, dass mir die Maßnahmen bei Corona im gegenwärtigen Zeitpunkt zu weit gehen“, sagte Precht der „Rheinischen Post“ (Samstag).

Man könne nicht künftig bei „allen Risiken die Freiheitsrechte beschränken und drastische Maßnahmen einführen“, sagte der Philosoph weiter. „Das muss die radikale Ausnahme bleiben.“ Derzeit dränge sich ihm zudem, der „Eindruck eines chaotischen Ausstiegs“ auf, kritisierte Precht.

Alles zum Thema Corona

Richard David Precht sieht den Klimawandel als größere Herausforderung

Den Klimawandel sieht der Philosoph langfristig als ungleich höhere Herausforderung. „Ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert, wenn sich Hunderte Millionen Flüchtlinge wegen Hitze- und Dürreperioden in ihren Ländern auf den Weg machten, wenn Millionenstädte von Überflutung bedroht sind, wenn Tropenkrankheiten nach Deutschland kommen und die globale Wirtschaft völlig einbricht“, sagte Precht der Zeitung.

Düsseldorf: Richard David Precht befürchtet noch schlimmere Maßnahmen

Dann seien die derzeitigen Maßnahmen in der Corona-Krise „niedlich gegen das, was die Politik uns in wenigen Jahrzehnten vorschreiben und zumuten wird“.

Der Publizist moderiert seit 2012 im ZDF die Sendung „Precht“. Bekannt wurde der Autor unter anderem durch sein Buch „Wer bin ich und wenn ja, wie viele? Eine philosophische Reise“ (2007).

Hier lesen Sie mehr: Was war denn da los? Ordnungsamt-Einsatz bei Düsseldorfer Friseur

Wegen der Corona-Pandemie gelten in Deutschland seit März strenge Auflagen und Beschränkungen im öffentlichen Leben, die derzeit schrittweise gelockert werden. (dpa)