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Kranke Kölnerin (56) leidet„Katastrophale Wohnverhältnisse“

Eine Frau hockt neben einem Heizkörper in ihrer Wohnung.

Monika Steckel beklagt mehrere Mängel in ihrer GAG-Wohnung, unter anderem funktioniere die Heizung nicht richtig.

Aktualisiert

Die Kölnerin Monika Steckel (56) beklagt seit Langem zahlreiche Mängeln in ihrer Wohnung. Jetzt kommt es zu einem Ortstermin durch eine Amtsrichterin. Zeitgleich findet eine Kundgebung – „Warme Weihnacht für Moni“ – statt.

Duftender Tee, leckere Kekse, brennende Kerzen: Viele machen es sich in der Vorweihnachtszeit zu Hause richtig gemütlich. Die Kölnerin Monika Steckel (56) aber ist am liebsten bei ihrer Freundin – denn bei der ist es schön warm …

Anders als bei der 56-Jährigen selbst. Sie beklagt seit mehr als zwei Jahren zahlreiche Mängel in ihrer GAG-Wohnung in Ehrenfeld, darunter undichte Fenster, Feuchtigkeit und nicht richtig funktionierende Heizkörper.

„Ich verbringe die Zeit mit Moni am liebsten bei mir zu Hause. So müssen wir nicht in der Kälte bei ihr sitzen. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich spüre, wie sehr sie eine warme Wohnung genießt“, erklärt ihre Freundin Nejiba Souissi.

Die Situation ist für Monika Steckel, die lungenkrank ist, extrem belastend. Weil trotz mehrfacher Beschwerden die Mängel in ihrer Wohnung nicht behoben worden sein sollen, die GAG stattdessen auf EXPRESS.de-Nachfrage widersprochen und behauptet hatte, dass an den Heizungen keine Störungen festgestellt worden und auch die Fenster nicht undicht seien, hatte sie gegen die GAG geklagt.

Doch beim Gerichtstermin im Juli kam es zu keiner Entscheidung. Stattdessen will sich jetzt die Amtsrichterin bei einem Ortstermin ein Bild über die Situation in Steckels Wohnung machen. Der Besuch der Richterin ist für Donnerstag (18. Dezember) angekündigt.

Kölnerin: „Meine Gesundheit verschlechtert sich von Monat zu Monat“

„Es ist inzwischen das dritte Weihnachtsfest, das ich unter diesen katastrophalen Wohnverhältnissen verbringen muss. Meine Gesundheit verschlechtert sich von Monat zu Monat und die Sorge, noch weiter zu erkranken, begleitet mich jeden Tag“, erzählt Monika Steckel leise.

Parallel zu dem Ortstermin der Richterin findet vor dem Haus in der Mendelsohnstraße eine solidarische Kundgebung statt. Unter der Überschrift „Warme Weihnacht für Moni“ trommelt der bekannte Kölner Mietrebell Kalle Gerigk ab 10 Uhr zur Unterstützung der lungenkranken Mieterin.

Mit dabei auch der „Weihnachtsmann“, der wärmende Getränke verteilen wird. Während, so Kalle Gerigk, „Knecht Ruprecht“ symbolisch eine „Vermieterrute“ überreichen werde. So solle gezeigt werden, dass Moni Steckel in dieser Situation nicht allein ist, erklärt er. 

„Die GAG Immobilien AG gehört zu 88 Prozent der Stadt Köln. Deshalb erwarte ich, dass dieses Unternehmen seiner Verantwortung gerecht wird. Frau Steckel braucht Wärme in ihren vier Wänden und keine weiteren leeren Versprechungen“, so Gerigk. Er lädt alle Nachbarinnen und Nachbarn, Unterstützerinnen und Unterstützer ein, an der Kundgebung teilzunehmen und gemeinsam ein Zeichen für menschenwürdiges Wohnen zu setzen.