„Ich hat niemols im Läve. Su è Feeling im Buch. Un ich dät alles jeffe. Du häts dat Feeling uch“. Vor fast drei Jahrzehnten haben die Kölschrocker von Brings diesen Song geschrieben, der bis heute ein Klassiker bei vielen Hochzeiten ist.

Am vergangenen Wochenende hatte Stephan Brings selbst dieses „Feeling im Buch“. In den historischen Räumlichkeiten des Freilichtmuseums Kommern in der Eifel hat der Musiker seiner Anja das Ja-Wort gegeben.

Stephan Brings gab seiner Anja in Kommern das Ja-Wort

Obwohl die Band noch mitten in der Weihnachts-Tour steckt und noch Konzerte in Neuss sowie im Kölner Gürzenich anstehen, nahm sich das Paar die Zeit, die standesamtliche Trauung zu zelebrieren.

Der Musiker, der bei den Konzerten immer im Schottenrock auf der Bühne steht, hat einen engen Bezug zur Eifel. „Ich habe ein 300 Jahre altes Fachwerkhaus, das nur 500 Meter entfernt vom Freilichtmuseum steht“, sagt er zu EXPRESS.de. „Ich liebe die Gegend. Daher hat sich dieser Ort geradezu angeboten.“

Außerdem hat er sich bewusst gegen die Rentkammer im Historischen Rathaus von Köln entschieden, denn da gingen schon mehrere Brings-Hochzeiten über die Bühne. „Meine Eltern, mein Bruder, meine Schwester und ich haben schon einige Ehen geschlossen“, sagt der 60-Jährige. „Daher wollte ich diesmal einen anderen Rahmen.“

Mit Grundschullehrerin Anja aus Hürth führt Stephan Brings eine Patchwork-Ehe. „Für mich ist es bereits die dritte Hochzeit. Aus der ersten Ehe habe ich zwei Kinder. Meine Tochter hat mich auch schon zum Großvater gemacht. Anja hat selbst vier Kinder. Da kommt einiges zusammen.“

Das Vorgespräch begeisterte den Musiker. „Wir hatten zum Glück eine sehr sympathische Standesbeamtin. Die hat mir verraten, dass sie selbst schon in der dritten Ehe lebt. Damit hat sie eine tolle Atmosphäre geschaffen.“

Und so führt das Paar eine Beziehung zwischen Nippes, Hürth und Mechernich. „Wir sind schon viele Jahre ein Paar, leben seit der Corona-Pandemie zusammen“, sagt Brings zu EXPRESS.de. „Zweimal in der Woche fahre ich mit dem Rad durch die Felder in die Eifel. Das ist die perfekte Entspannung von den Konzerten.“

Denn wie heißt es auch so schön bei der Band: „Loor nit in der Atlas. Un drieß op dinge Kompass. Denn mer sin ohne Zweifel, midden in der Eifel.“

Die Trauung lief nun im bewusst kleinen Kreis ab. Nur der engste Familien- und Freundeskreis war dabei. Es gab Kaffee und Kuchen, etwas Fingerfood und abends bestellte der Musiker Pizza. Selbst die anderen Brings-Musiker waren nicht bei der Trauung dabei.

„Im Frühjahr, wenn wir uns von der Session erholt haben, steigt die große Party in der Eifel“, verspricht Stephan. „Unsere Familien sind inzwischen so groß. Mein Bruder Peter ist schon zweifacher Großvater, Harry Alfter ist ebenfalls bereits Opa. Da kommen viele Leute zusammen, wenn wir alle einladen. Daher muss die Sause noch etwas warten.“

Zeit für einen Kurztrip nach der Hochzeit blieb ebenfalls nicht. „Zum einen bin ich ein Reisemuffel und fahre gar nicht so gerne weg. Zum anderen ist Anja noch bis zu den Weihnachtsferien in der Schule gefordert. Schließlich haben wir noch die weiteren Konzerte.“