Abo

„Müssen jetzt stark sein“Karnevals-Ikone mit persönlicher Botschaft

Marita Köllner singt auf der Bühne.

Marita Köllner startete beim Stammtisch Kölner Karnevalisten am Samstag (4. Oktober 2025) in ihr 60-jähriges Bühnenjubiläum.

Zum zweiten Vorstellabend der Session hatte der Stammtisch Kölner Karnevalisten zahlreiche bekannte Gesichter eingeladen. Zudem wurde Marita Köllner für ihr Bühnenjubiläum geehrt.

Was erwartet die Jecken in der neuen Session? Die Runde der Kölner Vorstellabende geht weiter.

Bereits bei der Kajuja wurde deutlich: Neue Redner sind Mangelware. Zwar präsentierte der Stammtisch Kölner Karnevalisten am Samstagabend (4. Oktober 2025) im Sartory deutlich mehr Redner, aber auf ein neues Gesicht wartete man auch hier vergeblich. Dafür glänzte „Dä Schofför des Kanzlers“ und auch „Dä Nubbel“ Mike Hehn punktete beim Publikum.

Stammtisch Kölner Karnevalisten würdigt Marita Köllner

Gänsehaut pur gab es gleich zu Beginn des Abends, denn der Stammtisch Kölner Karnevalisten würdigte mit Marita Köllner eine Ikone des Kölner Karnevals, die zuletzt Siegerin des Närrischen Oscars wurde. „Liebe Marita, du bist nicht nur 50 Jahre Mitglied im Stammtisch, sondern feierst dein 60-jähriges Bühnenjubiläum. Was für eine Leistung“, unterstrich Baas Bruno Praß.

Auf besonderen Wunsch des Vereins sang Marita Köllner passend zum Sessionsmotto „Mir dun et alles nor för Kölle“. Mit ihrem Song „Wir feiern das Leben“ verband die Sängerin eine ganz persönliche Botschaft. „Lasst uns wieder Fastelovend feiern wie früher und lasst uns für einen kleinen Moment vergessen, was in der Welt Schreckliches passiert. Wir müssen jetzt stark sein, wir müssen zeigen, dass Köln die Hauptstadt des Feierns ist.“

Der Stammtisch-Auftritt war für die 67-Jährige der Start in ihr 60-jähriges Bühnenjubiläum. Im EXPRESS.de-Gespräch verriet sie Details über ihr Jubiläum, ihre neuen Songs und das geplante Jubiläumskonzert.

Gleich mit zwei neuen Songs startet „Et fussich Julche“ in die Session. „Eigentlich war nur die ‚Polonaise‘ geplant. Da ich mich aber in die Nummer ‚Bei uns in Kölle‘, die mir Micky Brühl und Erry Stoklosa geschrieben haben, direkt verliebt habe, werde ich diese da, wo eher die leisen Töne gefragt sind, als zweiten neuen Song präsentieren.“

Die Jugendtanzgruppe Kammerkätzchen & Kammerdiener auf der Bühne.

Die Jugendtanzgruppe Kammerkätzchen & Kammerdiener, war nur eine der zahlreichen Tanzformationen, die vom Publikum abgefeiert wurden.

Mit der „Polonaise“ geht Marita Köllner zurück zu den Anfängen. „Obwohl die Polonaise im Karneval etwas in Vergessenheit geraten ist, haben die Leute jede Menge Spaß daran. Es gibt viele, die, wie ich, einfach wieder Fastelovend feiern wollen und da gehören auch die leisen Töne dazu. Ich möchte auf keinem Fall der Jugend ihre Partys nehmen, jeder soll in dem Format feiern, das ihm Spaß macht.“

Eigentlich ist Marita Köllner eine Frohnatur. „Wenn Leute jedoch fragen, wie lange ich noch auf der Bühne stehen will, vergeht mir die gute Laune. Ich lebe für die Musik und den Karneval, da spielt das Alter keine Rolle. Ganz im Gegenteil, ich will weiter machen, solange die Gesundheit mitspielt und die Leute so mit mir abfeiern wie bisher. Warum sollte ich da aufhören?“ Bereits jetzt freut sich die Sängerin auf ihr Jubiläumskonzert, das im Juli 2026 im Theater am Dom stattfinden wird.

Jens Singer bei seiner Rede auf der Bühne.

Jens Singer erhielt für seinen Vortrag als „Dä Schofför des Kanzlers“ stehende Ovationen des Publikums.

Neben den Tanzgruppen (Fidele Fordler, Pänz vum Rhing, Kammerkätzchen & Kammerdiener, die Flöhe der Großen Allgemeinen und das Tanzcorps Blaue Jungs), die alle regelrecht vom Publikum bejubelt wurden, wurde Jens Singer beim Vorstellabend in seiner Type als „Dä Schofför des Kanzlers“ gefeiert. Seine geschickte und witzige Kritik an der Bundesregierung und der Stadt traf den Nerv des Publikums.

Mit der EXPRESS-App keine News mehr verpassen! Jetzt runterladen – für iPhone oder Android.

Der neue Oberbürgermeister Torsten Burmester war auch gleich Thema. „Stellen Sie sich vor, der neue OB bekommt es hin, die 22.000 Beamte und Angestellte der Stadt vom Schritt in den Galopp zu bekommen. Alles funktioniert wieder. Was sagt dann der Kölsche? Jo, der macht das nicht schlecht, aber ein Oberbürgermeister, der auf der Proklamation kein Kölsch spricht – furchtbar“, sagte Singer zum gebürtigen Niedersachsen.

Ebenfalls präsentierten sich „Ne komische Hellije“ (Peter Kolb), Benni Prinz, die Altreucher, Botz un Bötzje (Hans-Dieter Hahn-Möseler und Rainer Krewinkel), die Huusmeister vom Bundesdaach (Axel Foppen und Frank Fander), „Dä Nubbel“ Mike Hehn, Waree, Timo Schwarzendahl und die Domstadtbande.