WimbledonMega-Zoff auf dem Platz: „Du bist die schlimmste Spielerin“

Ajla Tomljanovic gewinnt in Wimbledon gegen Jelena Ostapenko.

Ajla Tomljanovic setzte sich am 3. Juli 2021 in Wimbledon gegen Jelena Ostapenko durch.

London. Während Deutschlands Top-Spieler Angelique Kerber (33) und Alexander Zverev (24) am Samstag (3. Juli) ins Wimbledon-Achtelfinale einzogen, musste Tennis-Rüpel Nick Kyrgios (26) enttäuscht aufgeben.

Riesigen Zoff gab es beim Match zwischen Jelena Ostapenko (24) und Ajla Tomljanovic (28).

Wimbledon: Jelena Ostapenko und Ajla Tomljanovic liefern sich Wortgefecht

Tomljanovic setzte sich in der 3. Runde mit 4:6, 6:4, 6:2 gegen Ostapenko durch, doch über das Ergebnis sprach im Anschluss kaum jemand. Denn nachdem sich die Lettin Ostapenko im letzten Satz eine medizinische Auszeit genommen hatte, beschuldigte ihre kroatische Gegnerin sie, zu schauspielern. Tomljanovic rief zur Schiedsrichterin: „Sie wissen, dass sie lügt, oder?“

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Jelena Ostapenko schlägt gegen Ajla Tomljanovic auf.

Jelena Ostapenko hatte am 3. Juli 2021 gegen Ajla Tomljanovic Verletzungsprobleme – oder nicht?

Nach Ende der Partie nahm das Wortgefecht so richtig Fahrt auf. Ostapenko genervt: „Wenn du glaubst, dass ich hier etwas vortäusche, dann frag meinen Physio.“ Tomljanovic entgegnete: „Ich hoffe, dir geht es jetzt wieder besser.“ Und Ostapenko platzte schließlich völlig der Kragen: „Du hast null Respekt. Du bist die schlimmste Spielerin auf der Tour.“

Die Zuschauer reagierten zunächst verdutzt und schockiert, applaudierten aber schließlich – und die Szene löste sich auf.

Nick Kyrgios muss in Wimbledon gegen Félix Auger-Aliassime aufgeben

Der Australier Nick Kyrgios sorgte bei seinem Drittrunden-Duell mit Félix Auger-Aliassime (20) schon für einen kuriosen Start: Kyrgios vergaß seine Schuhe in der Kabine, die Treter wurden ihm auf den Court gebracht.

Dann legte das Enfant terrible der Tennis-Szene los wie die Feuerwehr, gewann den ersten Satz gegen seinen kanadischen Konkurrenten deutlich mit 6:2. Doch bereits zum Ende des ersten Durchgangs hatte Kyrgios mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Eine Bauchmuskel-Blessur bremste ihn, er musste mehrfach behandelt werden.

Auger-Aliassime nutze die Schwierigkeiten seines Gegners im zweiten Satz, schnappte sich diesen locker mit 6:1 – und Kyrgios gab auf. Enttäuscht sagte er: „Ich kann nicht mehr. Es wird immer schlimmer. Ich kann es nicht. Ich versuche es, aber es geht nicht mehr. Entschuldige, Bruder.“

Angelique Kerber dreht Match gegen Alexandra Sasnowitsch

Besser lief es bei den deutschen Vertretern. Für Angelique Kerber kam mit dem schlechten englischen Wetter die Wende zum Guten gegen Alexandra Sasnowitsch. Nach einer Regenunterbrechung wirkte die Wimbledon-Siegerin von 2018 wie ausgewechselt, verkörperte die pure Dominanz – und bringt sich immer mehr als Titelanwärterin in Stellung.

„Ich hatte wirklich einen Fehlstart. Es war gut, dass es geregnet hat“, erzählte die dreimalige Grand-Slam-Siegerin nach ihrem 2:6, 6:0, 6:1 lachend: „Für mich war der Schlüssel, dass ich mich gepusht habe und aggressiv gespielt habe, nachdem ich wieder auf den Platz gekommen bin. Ich wollte einfach von Null anfangen und nicht an das Ergebnis denken.“

Alexander Zverev nervenstark gegen Taylor Fritz

Auch der Weltranglisten-Sechste Alexander Zverev hatte anfangs im Duell zweier guter Aufschläger gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz deutlich mehr Probleme als bei seinen lockeren beiden Siegen zum Auftakt. Letztlich löste der Hamburger auch diese Aufgabe beim 6:7 (3:7), 6:4, 6:3, 7:6 (7:4) stark und trifft am „Manic Monday“ auf den Weltranglisten-19. Auger-Aliassime.

Zverev musste gegen Fritz kämpfen, es gab nur wenige Chancen für die Returnspieler. Zunächst war der Amerikaner, der vor einem Monat bei den French Open noch im Rollstuhl den Platz verlassen und sich anschließend einer Meniskus-Operation am rechten Knie unterziehen musste, der etwas aktivere Spieler und gewann den ersten Satz im Tiebreak verdient.

Die 33 Jahre alte Kerber bekommt es am Montag mit US-Nachwuchshoffnung Cori Gauff zu tun, die sich bislang ebenfalls sehr stark präsentiert. „Ich sehe das Feuer in ihr“, sagte Kerber über die 17-Jährige, die im Ranking fünf Plätze vor ihr liegt: „Ich weiß, dass es ein hartes Match wird.“ Doch die Form bei Kerber stimmt, nach dem Turniersieg bei der Generalprobe in Bad Homburg steht sie nun schon bei acht Erfolgen auf Rasen in Serie. (mze/sid)