Sven HannawaldSchonungsloses Statement am ARD-Mikro: „Schock sieht man mir im Gesicht an“

Sven Hannawald zieht in der ARD Bilanz nach den ersten zwei Springen der Vierschanzentournee.

Sven Hannawald zieht in der ARD am 3. Januar 2023 Bilanz nach den ersten zwei Springen der Vierschanzentournee.

Enttäuschte Halbzeit-Bilanz von Sven Hannawald bei der Vierschanzentournee: In der ARD analysierte der frühere Weltklasse-Springer die mittelmäßigen Auftritte der deutschen Athleten.

Die Vierschanzentournee 2022/2023 ist nach zwei von vier Springen nicht gerade der Wettkampf der DSV-Adler. Trotz einzelner Hoffnungsschimmer reichte es bei den Heim-Wettbewerben in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen nicht für das Podium. Der Gesamtsieg ist schon zur Halbzeit kein Thema mehr.

Besonders enttäuscht ist darüber Sven Hannawald (48), der als letzter deutscher Tournee-Sieger weiß, wie es gehen müsste. 2001/2002 gewann der damalige Überflieger als erster Springer überhaupt auf allen vier Schanzen, inzwischen analysiert er die Auftritte der folgenden Generation als Experte in der ARD. In der aktuellen Lage gibt es dabei nur bedingt Grund zur Freude.

Sven Hannawald sieht Skisprung-Lage beim DSV kritisch

„Es ist natürlich ein bisschen ernüchternd“, sagte Hannawald bei der Übertragung der Quali in Innsbruck am Dienstag (3. Januar 2023) über den bisherigen Saisonverlauf der DSV-Springer: „Die Euphorie war schon auch dieses Jahr ein bisschen mehr gebremst, im letzten Jahr sind wir mit Karl Geiger in Gelb (als Weltcup-Führender, Anm. d. Red.) zur Tournee hingefahren, also waren da schon auch die höheren Erwartungen.“

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Auch 21 Jahre, nachdem er als letzter Deutscher den Tournee-Gesamtsieg gefeiert hatte, geht das Warten auf den nächsten großen Skisprung-Helden damit weiter. Auf der dritten Tournee-Schanze in Innsbruck hatte nach Hannawald nur noch ein Deutscher gewonnen: Richard Freitag (31) siegte 2015, in der Gesamtwertung reichte es aber nur zu Platz sechs. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

ARD-Moderatorin Lea Wagner (28) fragte Hannawald im Vorlauf der Qualifikation für das erste Österreich-Springen (Mittwoch ab 13.30 Uhr) daher scherzhaft, ob er vom Warten bereits graue Haare bekommen hätte. „Ich glaube schon“, entgegnete der Team-Olympiasieger von 2002. Der Kampf um die Weltspitze sei für die deutschen Athleten „aktuell ein bisschen ausweglos“.

Sven Hannawald nach Geiger-Aus perplex

Vor Innsbruck lagen mit Karl Geiger (29) auf Gesamt-Platz fünf und Andreas Wellinger (27) auf dem sechsten Rang zwei Springer immerhin noch in Sichtweite der Podest-Plätze. Den Rückstand von rund 18 Punkten auf den aktuellen Dritten, Piotr Zyla (35) aus Polen, hielt Hannawald allerdings schon kaum für aufholbar. Dann verabschiedete sich auch noch Geiger blamabel in der Qualifikation, schaffte es nicht einmal unter die besten 50.

„Den Schock sieht man mir im Gesicht an“, sagte der völlig überraschte Hannawald nach Geigers Quali-Aus. Schon als Co-Kommentator von Tom Bartels (57) hatte er während des Durchgangs geäußert, dass ihn das Abschneiden des deutschen Top-Springers „in Starre“ versetze. (bc)