Mit Bruch ins Ziel geschlepptDeutscher Ski-Star: WM-Aus nach Horror-Sturz

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Josef Ferstl fuhr mit angebrochenem Sprunggelenk ins Ziel bei der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen am Freitag, 5. Februar 2021.

Garmisch-Partenkirchen – Die deutschen Abfahrer um Sturzopfer Josef Ferstl (32) haben die Top 10 beim „Heimspiel“ in Garmisch-Partenkirchen am Freitag, 5. Februar, verpasst und damit die WM-Generalprobe in der Königsdisziplin verpatzt. Doch viel schlimmer: Ferstl zog sich bei seinem spektakulären Abflug auf der Kandahar so schwere Verletzungen zu, dass für ihn die Wintersport-Saison kurz vor dem Höhepunkt in Cortina d'Ampezzo beendet ist.

  • Garmisch-Partenkirchen: Josef Ferstl stürzt schwer
  • Diagnose: Muskelbündelriss und Sprunggelenk angebrochen
  • Saison vo der alpinen Ski-WM beendet für Ferstl

Nach einem Innenski-Fehler flog er am Seilbahnstadl-Sprung ab. Der einstige Kitzbühelsieger Ferstl knallte hart auf der Piste auf und krachte mit dem Rücken ins Sicherheitsnetz, das er dabei aus der Verankerung riss. Ferstl rappelte sich jedoch auf und konnte selbst zu Tal fahren.

Josef Ferstl: Sprunggelenks-Fraktur und Muskelbündelriss nach Sturz

Die MRT-Untersuchung vor Ort jedoch ergab, dass sich der 32-Jährige vom SC Hammer einen Muskelbündelriss im linken Hüftbeuger sowie ein angebrochenes linkes Sprunggelenk zugezogen hat.

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„Diese Verletzung wenige Tage vor den Weltmeisterschaften ist natürlich bitter. Auf der anderen Seite bin ich froh, dass nicht mehr passiert ist. Ich werde die Verletzungen ausheilen und dann in die Vorbereitung für die Olympiasaison einsteigen“, sagte der frühere Kitzbühel-Sieger. Während Ferstl für entsetzte Gesichter im deutschen Lager sorgte, machte Thomas Dreßen auf seinem Weg zum Renn-Comeback als Vorläufer einen weiteren Schritt. Dreßen, der nach seiner Hüft-OP Ende November wieder einsteigt, fühlte sich im Vergleich zum Training „schon besser“. Bei seiner Fahrt habe er sich an seinen Vorjahressieg erinnert, „da kommen die Emotionen wieder“.

Garmisch-Partenkirchen: Deutsche Starter enttäuschen

Dominik Schwaiger (+1,36 Sekunden) belegte beim Sieg des Südtirolers Dominik Paris als bester Deutscher Rang zwölf - doch die arrivierten Athleten enttäuschten: Romed Baumann fuhr auf Platz 14, Andreas Sander belegte direkt vor Simon Jocher Rang 24. Super-G-Weltmeister Paris feierte den ersten Sieg nach seinem Kreuzbandriss im Januar 2020. Der Schweizer Beat Feuz belegte Platz zwei (+0,37). Dritter wurde Mattias Mayer aus Österreich (+0,40).

Schwaiger freute sich über sein „cooles Ergebnis und eine gute Motivation für die WM“. Mit seiner zweiten Fahrt unter die besten 15 erfüllte er dafür auch nominell die Norm. Baumann patzte an der Einfahrt zur „Hölle“. „Wenn der Fehler nicht ist, ist das ein Resultat, das passt“, sagte er: „Abhaken, weiter geht's.“ (sid)