Nach seinem Sturz auf der achten Etappe der Tour de France erhebt Radprofi Steff Cras (27) schwere Vorwürfe. Der Belgier gibt einem Zuschauer die Schuld für den Unfall, der für ihn das Tour-Aus bedeutet.

Cras war bei der Abfahrt Richtung Zielort Limoges gestürzt. Auch Mitfavorit Simon Yates (30) und weitere Fahrer wie der Spanier Mikel Landa (33) waren in den Crash, der sich rund sechs Kilometer vor dem Ziel ereignete, verwickelt. 

Radprofi Steff Cras wütet nach Tour-Aus gegen Fan

Auslöser des Unfalls war offenbar ein Fan, wie auch Matt White (49), der Sportdirektor von Yates' Team Jayco AlUla, nach dem Rennen angedeutet hatte. „Simon denkt, dass vielleicht jemand mit einem Zuschauer zusammengeprallt ist, aber er weiß es nicht, weil er versucht hat, auf dem Rad zu bleiben“, so White gegenüber cyclingnews.com.

Yates verlor durch den Sturz 47 Sekunden, rutschte im Gesamtklassement vom vierten auf den sechsten Platz ab. Er habe Abschürfungen erlitten und klage über Schmerzen und ein steifes Becken, teilte sein Team mit. Sein Zustand sollte im Vorfeld der neunten Etappe weiter beobachtet werden. Immerhin konnte der Brite zunächst aber weiterfahren.

Das sieht bei Cras anders aus. Der Fahrer vom Team TotalEnergies, der als 13. ebenfalls in einer guten Position in die Etappe gestartet war, musste die Tour wegen Verletzungen am rechten Knie und am rechten Knöchel beenden.

Auf Twitter machte Cras seinem Ärger Luft. „Wenn du als Zuschauer mehr als einen Meter auf der Straße stehst und dich nicht weg bewegst, wenn das Peloton kommt, dann bleib besser zu Hause“, schimpfte Cras.

Der Belgier weiter: „Du hast keinen Respekt für die Fahrer. Ich hoffe, du fühlst dich richtig schuldig! Deinetwegen muss ich die Tour beenden!“

Den Tweet seht ihr hier:

Cras war der zweite Fahrer, der am Samstag nach einem Sturz das Rennen aufgeben musste. Zuvor hatte es Sprint-Star Mark Cavendish (38) getroffen. Der Brite war etwa 60 Kilometer vor dem Ziel gestürzt und hatte dabei einen Schlüsselbeinbruch erlitten. Cavendish wollte in diesem Jahr mit 35 Etappensiegen alleiniger Rekordhalter werden. Derzeit teilt er sich in dieser Statistik Platz eins mit Rad-Legende Eddy Merckx (78).

Cavendish hatte im Mai erklärt, seine Karriere nach dieser Saison beenden zu wollen. Seine 14. Tour sollte seine letzte sein. Ob der Ex-Weltmeister seine Pläne nun ändert, ist offen.

„Es ist ein emotionaler Tag. Er war so traurig nach dem Sturz. Er ist der beste Sprinter in der Geschichte der Tour de France. Mark ist hier immer willkommen, mit oder ohne Rad“, sagte Tour-Direktor Christian Prudhomme (62). (mit Agenturmaterial)