Nach Vorlauf noch im RollstuhlDeutsches Ruder-Duo mit starkem Olympia-Comeback

Julia Menzel beim Ruderwettkampf bei Olympia

Julia Menzel am 23. Juli 2021 beim Rudervorlauf der Olympischen Spiele in Tokio.

Die Olympischen Spiele werden am Freitag eröffnet, einige Wettkämpfe und Vorläufe fanden aber bereits statt. Die deutsche Ruderin Julia Menzel musste nach einem Wettbewerb im Rollstuhl weggefahren werden – dann folgte ein starkes Comeback.

Tokio. Am Freitag (23. Juli 2021) sind die Olympischen Spiele in Tokio eröffnet worden. Neben den Fußball-Wettbewerben starteten aber schon vor der Eröffnungsfeier einige weitere Disziplinen. Im Vorlauf des Ruder-Doppelzweiers wurden die deutschen Damen Letzte – eine von ihnen saß danach sogar kurz im Rollstuhl.

Doch dann folgte nur einen Tag später das unerwartete Comeback: Der deutsche Ruder-Doppelzweier um Annekatrin Thiele (36) und Julia Menzel (22) belegte im Hoffnungslauf Rang zwei hinter Russland – und steht im Halbfinale!

Julia Menzel musste im Rollstuhl weggefahren werden

Doch danach hatte es tags zuvor bei Weitem nicht ausgesehen: Denn im Vorlauf war das deutsche Duo auf dem letzten Platz gelandet – auch weil Menzel den Bedingungen in Japan Tribut zollen musste.

Die Temperaturen lagen während des Olympia-Vorlaufs um die Mittagszeit bei rund 30 Grad, für Menzel waren die Bedingungen zu extrem. Die Düsseldorferin hatte bereits während des Wettkamps Probleme und musste danach im Rollstuhl in ein nahegelegenes Funktionsgebäude gefahren werden, kurze Zeit später saß sie allerdings schon wieder mit einer Kühlweste auf einem Ergometer.

Ruder-Trainer Thomas Affeldt: „Irgendwann macht die Muskulatur zu“

Thomas Affeldt (53), Menzels Trainer, gab da schon wieder Entwarnung: „Es war eine Kombination aus Anstrengung und Hitze, denn es war ein harter Bord-an-Bord-Kampf. Der Kreislauf war immer stabil, es ist halt so, dass die Sportler an ihre Grenzen gehen, wenn es darauf ankommt.“ Bei Menzel sei es kein Schwächeanfall gewesen, „aber irgendwann macht die Muskulatur zu.“

Doch dann das starke Comeback! Menzel am Samstag: „Heute geht es mir schon wieder deutlich besser. Wir sind gestern sehr ambitioniert vorne rausgefahren, dann kam die Hitze und die Anstrengung, und dann war einfach der Ofen aus.“ Doch den konnte sie im Hoffnungslauf wieder anfeuern. Nun ist das Finale das große Ziel.

Einen weiteren kleinen Ruder-Erfolg hatte es zuvor für Deutschland schon gegeben: Einer-Ruderer Oliver Zeidler (24) erreichte am Freitag souverän das Viertelfinale. Einen Tag vor seinem 25. Geburtstag gewann der Ingolstädter seinen Vorlauf mit einem Start-Ziel-Sieg in fast genau sieben Minuten. (tsc/dpa/kos)