Für die rund 1500 Athletinnen und Athleten ist die Olympia-Teilnahme ein großes Karriere-Highlight – gleichzeitig aber auch die Zeit der großen Entbehrungen. Denn während die Olympioniken sich im Tunnelblick auf ihre Wettkämpfe in Peking vorbereiten, müssen sich Familie und Freunde für bis zu zwei Wochen hinten anstellen.

Erstmals erlebt das jetzt auch Kanadas Curling-Sternchen Rachel Homan (32), die zwar schon zum zweiten Mal bei Olympia startet, in China aber das erste Mal als Mutter antritt. Die Trennung von Sohn Ryatt Mitch (2) und dem im März 2021 geborenen Töchterchen Bowyn fällt der Weltmeisterin von 2017 daher besonders schwer.

Olympia: Rachel Homan vermisst Familie in Kanada

Bei Instagram gibt die High-School-Lehrerin einen täglichen Einblick in ihr aktuelles Familienleben auf rund 8500 Kilometern Entfernung zwischen Peking und Alberta. Und neben den täglichen Video-Konferenzen mit Ehemann Shawn Germain und dem gemeinsamen Nachwuchs hat sich Homan für ihren Sohn ein kleines Trostpflaster für die Zeit ohne Mama ausgedacht.

Aus einem liebevoll gestalteten Glas darf sich Ryatt Mitch jeden Tag eine Schokobonbon herausnehmen. Auf einem Zettel auf der Vorderseite steht: „A kiss a day while mom is away“ (Deutsch: „Ein Kuss pro Tag während Mama weg ist“). Ein Foto von Samstag (5. Februar 2022) zeigt, dass Rachels Spross sich auch brav am Glas bedient.

Olympia 2022: Rachel Homan droht Vorrunden-Aus im Curling

In den Kommentaren kommt die rührende Geste bestens an, Nutzerinnen und Nutzer schwärmen von der im wahrsten Sinne des Wortes „süßen Idee“. Ein Fan schreibt: „Du machst Kanada und deine Familie stolz“, ein anderer kommentiert: „Warte einfach bis sie ein bisschen älter sind und wertschätzen können, was ihre Mutter für eine Athletin ist. Auf der Coolness-Skala wirst du nach ganz oben schießen.“

Im Mixed-Turnier in Peking kann Homan die Unterstützung aus der Heimat gut gebrauchen. Vor dem letzten Vorrunden-Duell gegen das bislang noch makellose Italien (acht Siege) am Montag (7. Februar) ist sie gemeinsam mit Partner John Morris (43) zum Siegen verdammt. Gelingt der Erfolg gegen Stefania Constantini (22) und Amos Mosaner (26), steht das kanadische Mixed-Team im Halbfinale, ansonsten ist das Vorrunden-Aus beschlossene Sache.

Und auch wenn der sportliche Traum von der Olympia-Medaille vorzeitig platzen würde, winkt Rachel Homan ja immerhin ein Trostpflaster: Das tägliche Küsschen könnte sie ihren drei Liebsten dann schließlich endlich wieder persönlich geben. (bc)