NFL-PlayoffsDie große Vorschau: Wer kommt in den Super Bowl?

Tee Higgins von den Cincinnati Bengals feiert mit dem Ei in der Hand seinen Touchdown gegen die Kansas City Chiefs.

Tee Higgins von den Cincinnati Bengals feiert am 4. Dezember 2022 seinen Touchdown gegen die Kansas City Chiefs.

Die NFL-Playoffs gehen auf die Zielgerade, nur noch vier Teams haben die Chance auf die heißbegehrte Vince Lombardi Trophy. EXPRESS.de hat genau geschaut, wer die besten Final-Aussichten hat.

Die NFL geht in die heiße Phase. Der Super Bowl ist schon in Reichweite. EXPRESS.de hat sich die Paarungen genau angeschaut und gibt einen Ausblick auf die NFL-Halbfinals.

Philadelphia Eagles gegen San Francisco 49ers und Kansas City Chiefs gegen Cincinnati Bengals lauten die Begegnungen. Doch nur zwei der vier Teams schaffen den Einzug in den Super Bowl LVII nach Glendale (Arizona) am 13. Februar 2023.

Philadelphia Eagles - San Francisco 49ers

Sonntagabend (29. Januar 2023, 21 Uhr/ProSieben und DAZN) stehen sich die Philadelphia Eagles und die San Francisco 49ers im ersten NFL-Halbfinale gegenüber. Sie kämpfen um die NFC-Krone und damit den Einzug in den Super Bowl. In den letzten Jahren haben die beiden Teams sehr selten gegeneinander gespielt – das letzte Mal im Herbst 2021. Damals entschieden die 49ers das Spiel mit 17:11 für sich.

  1. Wer ist besser in Form?

Kein Team ist momentan besser in Form als die San Francisco 49ers. Die 49ers gewannen vergangenes Wochenende 19:12 gegen die Dallas Cowboys, zuvor in der Wild Card Round schlugen sie die Seattle Seahawks 41:23. Und die Kalifornier surfen schon länger auf der Erfolgswelle: Die letzten zwölf Spiele gewann San Francisco allesamt. Nur in der Saison 1989/1990 gewannen die 49ers mehr Spiele in Folge.

Die Philadelphia Eagles düpierten vergangene Woche deutlich die New York Giants mit 38:7. Sie erzielten dabei stolze fünf Touchdowns, drei davon über den Lauf und zwei über das Passing Game. Defensiv hatten sie keine Probleme mit den Giants und ließen nur einen Rushing Touchdown zu.

  1. Personal

Die San Francisco 49ers vollzogen Mitte der Saison einen Blockbuster-Trade und holten sich Christian McCaffrey (26) von den Carolina Panthers. Der Superstar-Runningback ist einer der besten Ballträger der Liga und kann ein Playoff-Spiel im Alleingang entscheiden. San Francisco hat zudem auch noch einen der besten Tight-Ends in George Kittle (29) im Kader. Kittle hatte zwar eine für seine Verhältnisse ungewohnt schwache Saison, ist jedoch ein wichtiger Bestandteil der Offense der 49ers.

Allerdings hatte San Francisco dieses Jahr sehr großes Verletzungspech, denn ihr Quarterback-Starter Trey Lance (22) verletzte sich bereits im zweiten Saisonspiel schwer. Die Folge: das Saison-Aus für den Spielmacher! Ihn ersetzte Backup Jimmy Garoppolo (31), der auch sofort ablieferte. Allerdings verletzte er sich ebenfalls schwer.

Also standen die 49ers nach zwölf Spielen ohne ihre beiden Quarterbacks da. Daher schlug die große Stunde von „Mr. Irrelevant“ Brock Purdy (23). Den Spitznamen verdankt er seiner Draftposition, da der Rookie als letzter Spieler im NFL Draft 2022 von den 49ers ausgewählt wurde. Jetzt steht er plötzlich im Scheinwerferlicht – alle Augen sind nun auf den Ersatz vom Ersatz-Quarterback gerichtet.

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Die Philadelphia Eagles sicherten sich am „Draft Day“ im Trade Star-Wide-Receiver AJ Brown (25) von den Tennessee Titans. Brown und sein Wide-Receiver-Kollege DeVonta Smith (24) empfingen Pässe für insgesamt 2692 Yards – ein beeindruckender Wert.

Neben Brown verpflichteten die Eagles in der Free Agency ebenfalls Haason Reddick (28), der dieses Jahr im Pro-Bowl, dem All-Star-Spiel der NFL, steht. Auch Quarterback Jalen Hurts (24) machte dieses Jahr einen sehr großen Schritt in seiner Entwicklung.

Er steigerte sich in der laufenden Saison bei Pässen um mehr als 600 Yards und erzielte sechs Passing Touchdowns mehr als im Vorjahr. Dazu kommen 760 Rushing Yards und 13 Rushing Touchdowns. Auch das Laufspiel funktioniert in Philadelphia sehr gut mit Runningback Miles Sanders (25), der in dieser Saison auf 1269 gelaufenen Yards und elf Touchdowns kommt.

  1. Fazit

Es wird voraussichtlich ein enges Spiel werden, auf das sich die neutralen Fans freuen können. Allerdings könnte es sein, dass es kein Shootout wird, da die Defensiv-Reihen beider Mannschaften einfach zu gut sind. Zu sehen ist dieses Topspiel um 21 Uhr deutscher Zeit auf DAZN und auf ProSieben.

Kansas City Chiefs - Cincinnati Bengals

Das AFC-Conference-Finale zwischen den Bengals und Chiefs verspricht in der Nacht von Sonntag auf Montag (0.30 Uhr/ProSieben und DAZN) Spannung und Spektakel. In den letzten beiden Spielzeiten standen sich beide Teams dreimal gegenüber – und jedes Mal ging es hoch her. Im Durchschnitt wurden 55,6 Punkte pro Spiel erzielt.

Auch wenn die Bengals alle Spiele für sich entscheiden konnten, heißt das nicht, dass sie jetzt klarer Favorit sind. Denn alle drei Begegnungen endeten denkbar knapp. Die Bengals erzielten jeweils lediglich drei Punkte mehr als die Chiefs.

  1. Wer ist besser in Form?

Die Kansas City Chiefs gewannen vergangene Woche gegen die Jacksonville Jaguars mit 27:20. Superstar-Quarterback Patrick Mahomes (27) verletzte sich zwar am Knöchel, konnte das Spiel aber fortsetzen. Sein Einsatz gegen die Bengals sollte nicht gefährdet sein. In der Wild Card Round hatte Kansas City spielfrei, da sie die beste Bilanz der AFC hatten.

Die Cincinnati Bengals fertigten in der Divisional Round die Buffalo Bills in einem sehr einseitigen Spiel bei starkem Schneefall und schwierigen Bedingungen verdient mit 27:10 ab. In der Wild Card Round besiegten sie die Baltimore Ravens mit 24:17, die sie schon in Woche 18 der regulären Saison geschlagen hatten.

  1. Personal

Die Chiefs haben in Patrick Mahomes den wahrscheinlich besten Quarterback der NFL. Und wenn ein Quarterback von dem Kaliber auf den wahrscheinlich besten Tight-End, Travis Kelce (33), passt, dann ist das sehr kompliziert zu verteidigen.

Aber die Chiefs leben nicht nur von Mahomes und Kelce, sondern haben in Runningback Isiah Pacheco (23) in der siebten Runde des NFL-Drafts 2022 einen echten „Draft-Steal“ gelandet. Chris Jones (28) ist zudem der verlässliche Fixpunkt der Defensive.

Die Bengals haben in Joe Burrow einen Top-Quarterback im NFL-Draft 2020 an Nummer eins ausgewählt. Im Jahr danach holten sie Burrows einstigen College-Teamkollegen und Freund Jamarr Chase (22) als fünften Spieler in der Auswahl. Chase schlug direkt ein und bildet mit Tee Higgins (24) ein sehr gutes Wide-Receiver-Duo.

In Joe Mixon (26) besitzen die Bengals einen starken Runningback, der diese Saison mit 814 Yards und sieben Touchdowns ein solides Jahr hatte. Mit Jonah Williams (25) und Alex Cappa (27) fehlten in der Divisional Round zwei wichtige Bestandteile der Offensive Line, die Joe Burrow vor Verteidigern beschützen sollen. Ihr Einsatz im Halbfinale steht immer noch auf der Kippe, erst kurz vor Spielbeginn wird hier eine Entscheidung fallen.

  1. Fazit

Dies könnte durchaus ein High-Scoring-Game werden. Beide Teams haben ihre Stärken in der Offensive, wodurch es spannend wird, welches Team am Ende mehr Punkte auf die Anzeigetafel bringt. Auch die Buchmacher in den USA sind sich nicht ganz einig, wer hier der Favorit ist. Erst wurden die Chiefs favorisiert, aktuell liegen die Bengals bei den Quoten vorne. (NiBu)