Drama für Tour-HeldAbschied im Kranken-Transporter: Rekord-Fahrer muss aufgeben – „unfassbar“

Mark Cavendish sitzt im Begleitfahrzeug eines Tour-Mediziners und muss nach einem Sturz aufgeben.

Mark Cavendish sitzt am 8. Juli 2023 im Begleitfahrzeug eines Tour-Mediziners und muss nach einem Sturz aufgeben. 

Die letzte Tour de France seiner Karriere ist für Mark Cavendish nach einem Sturz mit einer gewaltigen Enttäuschung zu Ende gegangen. Der Rekord-Fahrer musste das Rennen verletzt aufgeben.

Seine Abschiedsvorstellung sollte gleichzeitig auch für einen alleinigen Rekord sorgen, doch Super-Sprinter Mark Cavendish (38) kann die Tour de France 2023 nach einem Sturz nicht beenden.

Der Fahrer vom Team Astana musste auf der achten Etappe von Libourne nach Limoges am Samstag (8. Juli 2023) infolge eines Sturzes aufgeben. Den Sieg nach zuvor drei Sprint-Erfolgen von Jasper Philipsen (25) sicherte sich diesmal der Däne Mads Pedersen (27). Cavendish musste den Schlussspurt schon tatenlos als Zuschauer verfolgen.

Mark Cavendish muss bei Tour de France aussteigen

Als der Brite von der Isle of Man von einem der Tour-Ärzte behandelt wurde, machten die Renn-Organisatoren seinen Abschied aus dem Rennen, das er über ein Jahrzehnt mit seinen 34 Etappen-Erfolgen maßgeblich geprägt hatte, offiziell.

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„Einer der ganz Großen des Radsports“, adelte ihn ARD-Kommentator Florian Naß (55) in der Live-Übertragung, „da kriege ich wirklich Gänsehaut“, bedauerte auch Experte Fabian Wegmann (43), der zu aktiven Zeiten noch mit Cavendish im Peloton geradelt war: „Unfassbar traurig.“

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Cavendish war am Samstag rund 64 km vor dem Ziel gestürzt, nach längerer Behandlung war schließlich klar, dass es für ihn nicht weitergehen würde. „Das sieht nicht gut aus“, vermutete Wegmann schon beim ersten Betrachten der Bilder. Besonders die rechte Schulter war beim Aufprall auf dem harten Asphalt in Mitleidenschaft gezogen worden.

Mitten im dichten Fahrer-Pulk war Cavendish auf eigentlich gerader Strecke ins Straucheln gekommen und schließlich zu Boden gegangen. Direkt danach hielt er sich verzweifelt die Hände vors Gesicht, wusste schnell, dass an eine Weiterfahrt nicht zu denken sein würde. Besonders bitter: Schon vor Tour-Beginn hatte Cavendish angekündigt, dass die diesjährige Frankreich-Rundfahrt seine letzte sein würde.

Die Gewissheit gab es wenige Minuten später auf der Rückbank des Arzt-Transporters. „Das bricht mir das Herz“, schrieb Deutschlands langjähriger Top-Sprinter Marcel Kittel (35) auf Twitter. Er und Cavendish hatten sich über Jahre etliche Duelle im Renn-Siege geliefert.

Der frühere Weltmeister lag nach dem Sturz zunächst mit Schmerzen auf dem Asphalt und wurde anschließend in einem medizinischen Begleitfahrzeug behandelt. Seine Rekord-Hatz nach dem 35. Etappen-Sieg, mit dem er den geteilten Spitzenreiter Eddy Merckx hinter sich gelassen hätte, wurde damit jäh beendet. Erst am Vortag hatte Cavendish als Zweiter im Sprint seinen ersehnten Erfolg nur haarscharf verpasst. (bc/tsc)