Schwere Missbrauchs-VorwürfeSuspendierung verkündet: Schwimm-Verband reagiert auf Anschuldigungen

Verabschiedung der Berliner Olympia-Athleten im Veranstaltungszentrum Wannsee der Berliner Sparkasse. Lutz Buschkow, deutscher Trainer im Wasserspringen-Sport, läuft zur Tribüne

Lutz Buschkow am 24. Juni 2021 in Berlin. Der Bundestrainer beim DSV wurde am Donnerstag (18. August 2022) vorläufig suspendiert.

Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) zieht erste Konsequenzen aus den Anschuldigungen des früheren Weltklasse-Sprinters Jan Hempel: Bundestrainer Lutz Buschkow wurde zunächst suspendiert.

Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) hat Wassersprung-Bundestrainer Lutz Buschkow (64) in Zusammenhang mit der Missbrauchs-Affäre um den ehemaligen Weltklasse-Springer Jan Hempel (50) suspendiert.

Dessen Anschuldigungen hatten am Donnerstag (18. August 2022) für viel Wirbel gesorgt, die zugehörige ARD-Doku wird am Samstag (20. August) ausgestrahlt.

Schwimmen: DSV suspendiert Bundestrainer Lutz Buschkow

„Dem amtierenden Bundestrainer Wasserspringen Lutz Buschkow wird in der Dokumentation vorgeworfen, er habe zum damaligen Zeitpunkt Kenntnis über die Vorwürfe Jan Hempels gegenüber seinem damaligen Trainer Werner Langer gehabt. Der DSV-Vorstand prüft diesen Vorwurf aktuell intensiv“, hieß es in einer ersten Stellungnahme des Verbandes am Donnerstagabend.

Zum jetzigen Zeitpunkt habe die bereits durchgeführte Akteneinsicht keinerlei derartige Anhaltspunkte ergeben, hieß es weiter. Der Prozess der Aufklärung sei noch nicht abgeschlossen.

„Dennoch hat sich der DSV-Vorstand aufgrund seiner hohen moralischen Ansprüche dazu entschieden, Herrn Buschkow bis zur finalen Klärung des Sachverhaltes mit sofortiger Wirkung von seiner Tätigkeit als Bundestrainer Wasserspringen im DSV freizustellen“, hieß es in der Mitteilung weiter.

In der Dokumentation der ARD unter dem Titel „Missbraucht – Sexualisierte Gewalt im deutschen Schwimmsport“ berichtete der Olympia-Zweite von Atlanta 1996, Hempel, in bewegenden Worten erstmals öffentlich über die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen den inzwischen gestorbenen Werner Langer – und darüber, dass Hempel Buschkow Vorwürfe beim Umgang damit machte. (dpa)