Italien-RundfahrtSeilbahn-Chaos beim Giro: Wirbel um zahlreiche Helikopter-Flüge der Radprofis – UCI droht

Das Fahrerfeld auf dem Weg zum Gran Sasso.

Das Fahrerfeld auf dem Weg zum Gran Sasso beim Giro d'Italia am 12. Mai 2023.

Weil der Transfer zum Hotel bei der ersten Bergankunft des Giro d'Italia schlecht organisiert war, nahmen einige Fahrer den Helikopter. Der Weltverband will das nun bestrafen.

Der Hotel-Transfer für die Radprofis nach der ersten großen Bergankunft beim 106. Giro d'Italia hat für Chaos und Kritik an den Organisatoren gesorgt.

Für die Talfahrt vom über 2000 Meter hohen Gran Sasso d'Italia hatten die Organisatoren die Teams nach der Etappe am 12. Mai 2023 auf die Seilbahn verwiesen.

Giro: Radprofis flogen mit Helikoptern ins Tal

Diese war nach Aussagen von Fahrern jedoch nicht für Profis reserviert, sondern durfte auch von Fans, Servicemitarbeitern und dem Begleittross des Giros genutzt werden, was zu Gedränge und Chaos führte. Fahrer-Berater Ken Sommer kritisierte die unprofessionelle Organisation ebenso wie einige Profis. 

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Alternativ konnten die Fahrer nach der über 200 Kilometer langen Etappe bei Temperaturen im einstelligen Bereich auch per Rad ins Tal oder mit dem Auto fahren, was schätzungsweise fast eine Stunde gedauert hätte.

Für die meisten kam das auch aus gesundheitlichen Gründen nicht infrage: Auf dem Rad drohten Unterkühlungen, in den vollen Seilbahnen eventuell die Ansteckung mit Viren (Corona oder Grippe).

Da sich aufgrund der schlechten Organisation einige Fahrer per Helikopter ins Tal fliegen ließen, schritt der Weltverband UCI ein. Man verurteile die Nutzung von Helikoptern scharf, dies würde zum einen einigen Fahrern einen Vorteil verschaffen. Außerdem würde dies den Bemühungen entgegenstehen, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Die UCI drohte nun den Fahrern Strafen an. Welche und wie viele Fahrer per Helikopter flogen, war zunächst unklar.

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Der belgische Journalist Renaat Schotte berichtete, dass der Giro-Organisator RCS Weltmeister Remco Evenepoel einen Helikopterflug angeboten habe. Der Kapitän des Teams Quick-Step brauchte somit für den Weg vom Ziel ins Hotel nur etwas mehr als zwei Minuten.

Bei großen Rundfahrten ist es üblich, dass an den Podiumszeremonien beteiligte Fahrer per Hubschrauber ins Tal geflogen werden, da diese länger im Zielbereich bleiben müssen. Evenepoel musste am Freitag aber zu keiner Zeremonie. (dpa)