Giro d'Italia gestartetWeltmeister Evenepoel schockt die Konkurrenz – erster Rückschlag für Kämna

Giro d'Italia, 1. Etappe (Einzelzeitfahren): Remco Evenepoel aus Belgien auf dem Rad.

6. Mai 2023: Remco Evenepoel aus Belgien vom Team Soudal Quick-Step beim Zeitfahren zum Giro-Auftakt.

Die erste dreiwöchige Landesrundfahrt des Jahres 2023 ist gestartet. Beim Zeitfahren fuhr Remco Evenepoel der Konkurrenz davon. Weniger erfolgreich war der Auftakt für einen deutschen Hoffnungsträger.

Der Kampf um das Rosa Trikot ist eröffnet. Vom 6. bis 28. Mai 2023 kämpfen die besten Radprofis um das Rosa Trikot beim Giro d'Italia. Bei der ersten der drei großen Landesrundfahrten (im Juli folgt die Tour de France, im August/September die Spanien-Rundfahrt Vuelta) geht es bei 21 Etappen über insgesamt 3489 Kilometer durch Italien.

Die Favoriten: Primoz Roglic (Slowenien, Team Jumbo Visma) sowie Weltmeister Remco Evenepoel (Belgien, Team Soudal Quick-Step). Das heißeste Eisen aus deutscher Sicht heißt Lennard Kämna (Bora-hansgrohe).

Giro-Start: Remco Evenepoel wie vom anderen Stern

Am Samstag (6. Mai 2023) ging es los mit dem Auftaktzeitfahren von Fossacesia nach Ortona. Schnellster Fahrer war Evenepoel in 21:18 Minuten, was einen Schnitt von über 55 km/h bedeutete. Der Italiener Filippo Ganna wurde Zweiter mit 22 Sekunden Rückstand, Roglic hatte als Sechster schon 43 Sekunden Rückstand. Evenepoel schockte die Konkurrenz gleich zum Giro-Start!

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Kämna kam nach 22:41 Minuten ins Ziel (51,8 km/h). Ein erster Rückschlag für den 26-jährigen Deutschen, zu dessen Stärken eigentlich das Zeitfahren zählt. Doch jetzt hat er schon nach wenigen Kilometern einen großen Rückstand – 1:23 Minuten auf den Führenden. Im Gesamtklassement landete Kämna auf Rang 22.

Im Ziel war er reflektiert: „Es war kein absolutes Highlight, aber auch nicht schlecht. Solide, würde ich behaupten. Es war schon hart, lange geradeaus. Man konnte wenig durchschnaufen. Die Zuversicht ist auf jeden Fall da. Es war erst die erste Etappe und es war weit weg von einer Katastrophe. Es ist alles noch im Rahmen.“

Vor dem Start sagte Kämna dem RND: „Ich bin auf einem wirklich guten Level und bin für meine Verhältnisse in Topform. Ich hatte noch nie so ein konstantes Frühjahr und bin zuvor auch nicht auf so einem Level gefahren. Es ist aber nicht so, dass ich jedes Radrennen gewinne, wenn ich in Topform bin. Aber für mich persönlich weiß ich, dass mein Leistungsniveau gerade sehr hoch ist.“

Sein Ziel beim Giro ist klar: Er will unter die ersten zehn. „Ich möchte so weit vorne wie möglich landen, aber Top Ten ist das Ziel. Ich fühle mich bereit und habe keine Angst zu versagen“, so Kämna.

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„Wir haben uns im Zusammenhang mit meiner Vertragsverlängerung im vergangenen Jahr zusammengesetzt und überlegt: Was könnten die Ziele sein in den nächsten ein, zwei Jahren. Dabei haben wir den Entschluss gefasst, dass ich ausprobieren sollte, bei einer dreiwöchigen Rundfahrt auf die Gesamtwertung zu fahren. Es ist ja so: In den Bergen kann ich mithalten, im Zeitfahren bin ich sehr gut und der Zeitpunkt passte“, erklärte Kämna weiter.

Im Vergleich zur Tour biete der Giro mehr Zeitfahr-Kilometer. Außerdem sei er „für ein Debüt als Klassementfahrer im Vergleich zur Tour die bessere, stressfreiere Rundfahrt.“

Der Auftakt verlief für Kämna allerdings ernüchternd. Am Sonntag (7. Mai) geht es weiter mit der 2. Etappe über 202 Kilometer von Teramo nach San Salvo. (ubo)