„Ihr Idioten“Eklat bei Tour de France: Feiger Reißnagel-Angriff auf zahlreiche Fahrer

Großer Aufreger nach der zweiten Etappe der Tour de France 2023: Am Sonntag fingen sich etliche Fahrer platte Reifen ein, Auslöser war eine Reißnagel-Attacke aus dem Publikum.

Die Tour de France ist noch gar nicht in Frankreich angekommen, da gibt es im Anschluss an die zweite Etappe den ersten großen Aufreger bei der 110. Ausgabe.

Auf der zweiten Etappe im spanischen Baskenland von Vitoria-Gasteiz nach San Sebastián wurden mehrere Fahrer Opfer einer feigen Attacke mit Heftzwecken, die Unbekannte offenbar bewusst auf der Strecke verstreut hatten.

Tour de France: Lilian Calmejane nach der Etappe stinksauer

Das Resultat zeigte Lilian Calmejane (30) vom Team Intermarché-Circus-Wanty nach seiner Zieleinfahrt mit 6:26 Minuten Rückstand hinter Sieger Victor Lafay (27). Gleich fünf Köpfe der spitzen Reißnadeln ragten aus dem Vorderrad seines Arbeitsgeräts, wie er in einem kurzen Twitter-Video aufzählte.  

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„Danke für diese Art von menschlichem Blödsinn ... ich glaube nicht, dass ich der Einzige gewesen bin, der am Ende einen Platten hatte. Ihr solltet wissen, dass man stürzen kann und ihr mit euren Dummheiten viel Schaden anrichten könnt, ihr Idioten“, schrieb der sichtlich verärgerte Franzose im Tweet zum Video. Hier gibt es den entsprechenden Clip zu sehen:

Auch Titelverteidiger Jonas Vingegaard (26) hatte zwischenzeitlich mit einem platten Reifen zu kämpfen, wie Sportdirektor Grischa Niermann (47) vom Team Jumbo-Visma gegenüber Eurosport bestätigte. Beim Dänen spielte sich der Vorfall bereits 40 Kilometer vor dem Zielstrich ab.

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Doch Einzelfälle waren das offenbar nicht. Nach dem Jubel über den überraschenden Sieg seines Cofidis-Teamkollegen Lafay bestätigte auch Simon Geschke (37) gegenüber „radsport-news.com“ den gezielten Angriff auf das Peloton: „Unsere Mechaniker haben Reißzwecken aus den Reifen geholt. Wir hatten fast alle Platten, ich auch.“

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Was hinter dem Angriff auf die Fahrer steckt, ist bislang nicht bekannt. Im vergangenen Jahr hatten Aktivistinnen und Aktivisten der Umwelt-Gruppierung „Letzte Generation“ mehrfach das Renn-Geschehen gestört, indem sie die Straßen blockierten. Die zehnte Etappe war zwischenzeitlich sogar gestoppt und später mit den zuvor bestehenden Abständen wieder aufgenommen worden.

Eine Premiere sind Heftzwecken auf der Straße bei der Tour de France aber nicht. 2012 erwischte es Spitzenfahrer Cadel Evans (46) sogar gleich dreimal auf einer Etappe, rund 30 weitere Starter mussten ebenfalls auf Ersatzräder umsteigen. Damals war Anzeige gegen Unbekannt erstattet worden, ein Ergebnis brachten die Ermittlungen nicht. (bc)