Der Deutsche Meistertitel in seiner Heimatstadt war für Karl Bebendorf etwas ganz Besonderes. Seine Mutter allerdings konnte das Rennen nicht verfolgen.
Sie verpasste seinen TitelDeutscher Meister verrät im Interview: „Meine Mutter liegt im Sterbebett“

Copyright: IMAGO/Beautiful Sports
Karl Bebendorf ist bei den Finals in Dresden zum Titel über 3000 Meter Hindernis gelaufen. Danach berichtete er im Interview Trauriges.
Diesen Titel wollte Karl Bebendorf unbedingt! In seiner Heimatstadt Dresden ist der Leichtathlet bei den Finals souverän zum Titel über 3000 Meter Hindernis gelaufen. Im Stadion waren zahlreiche Freunde und Bekannte. Doch seine Mutter konnte nicht dabei sein – aus traurigem Grund.
Der EM-Dritte aus Dresden hatte am Samstag bei der Leichtathletik-DM bereits durch seinen Heimsieg vor gut 10.000 Fans für einen emotionalen Moment gesorgt.
Karl Bebendorf: „Das ist eine große Herzensangelegenheit“
Danach erzählte der 29-Jährige im Interview der ARD-„Sportschau“ davon, dass es seiner Mutter sehr schlecht gehe. „Der Sieg hat aber auch noch etwas Trauriges. Meine Mama wäre gern hier gewesen. Sie liegt gerade in den letzten Tagen im Sterbebett mit Krebs“, berichtete Bebendorf.
„Ich hätte sie gern dabei gehabt. Sie hat mich das ganze Leben begleitet“, sagte der Lokalmatador. Er glaubt auch nicht, dass seine Mutter das Rennen im Fernsehen verfolgen konnte. „Sie kann das gar nicht mehr sehen, weil sie schon so sehr unter Schmerzmitteln steht.“
Bebendorf hielt sich bis kurz vor den Meisterschaften in einem mehrwöchigen Trainingslager in St. Moritz in der Schweiz auf. „Ich bin erst am Donnerstag aus dem Trainingslager gekommen. Ich habe sie vier Wochen alleine gelassen, um hier performen zu können“, berichtete Bebendorf. „Das ist eine große Herzensangelegenheit, für sie hier in Dresden den Sieg zu holen.“
In einer Medienrunde zu Beginn dieser Woche hatte er nicht von seiner Mutter gesprochen, sondern mit Blick auf das Titelrennen vom Duell mit seinem großen Rivalen Frederik Ruppert. Den deutschen Rekordhalter hatte Bebendorf trotz eines Strauchlers am letzten Wassergraben in 8:32,90 Minuten mit fast einer Sekunde Vorsprung bezwungen. (dpa)