Ukraine-Krieg schockt Vettel„Falsch, da zu fahren!“ Ex-Weltmeister fordert Russland-Boykott der Formel 1

Sebastian Vettel mit FFP2-Maske auf dem Weg zur Pressekonferenz.

Formel-1-Pilot Sebastian Vettel (Aston Martin) vor seiner Pressekonferenz in Barcelona.

Ob die Formel 1 ihr Gastspiel in Sotschi austragen wird, ist noch offen. Einer wird aber keinesfalls nach Russland fahren: Ex-Weltmeister Sebastian Vettel will den Grand Prix boykottieren.

Haltung zeigen in Zeiten der Krise: Dass Sebastian Vettel nicht nur ein Sportler, sondern auch ein Mensch mit Rückgrat und Charakter ist, hat der frühere Formel-1-Weltmeister schon oft bewiesen. Jetzt positioniert der Aston-Martin-Pilot sich nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine gegen die Kriegstreiber aus Moskau.

Der Heppenheimer will nach dem russischen Angriff auf die Ukraine nicht beim geplanten Grand Prix in Sotschi (25. September 2022) starten. Er sei „schockiert“ über den „furchtbaren“ Einmarsch in der Ukraine, sagte Vettel bei einer Pressekonferenz am Donnerstag (24. Februar) bei den aktuellen Testfahrten in Barcelona: „Ich sollte nicht gehen, ich werde nicht gehen. Ich halte es für falsch, in diesem Land zu fahren.“

Sebastian Vettel: „Russland hat eine seltsame und verrückte Führung“

Sichtlich bewegt und „traurig“ sprach Vettel über den Krieg. „Menschen werden aus dummen Gründen getötet“, sagte der Aston-Martin-Pilot, Russland habe eine „sehr seltsame und verrückte Führung“. Deshalb wolle er nicht in Russland fahren. „Meine Entscheidung ist gefallen“, sagte Sebastian Vettel.

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Derweil hat die Formel 1 noch keine Entscheidung über das Rennen in Sotschi getroffen. „Die Formel 1 beobachtet die sehr unklaren Entwicklungen genau wie viele andere und hat zum jetzigen Zeitpunkt keinen weiteren Kommentar zu dem für September geplanten Rennen“, hieß es in einer Stellungnahme der Rennserie: „Wir werden die Situation weiterhin sehr genau beobachten.“

Wladimir Putin förderte Grand Prix in Sotschi

Seit 2014 fährt die Formel 1 in Sotschi, der russische Präsident Wladimir Putin (69) hat sich stets sehr stark für den Großen Preis auf dem Gelände des Olympiaparks an der Schwarzmeer-Küste eingesetzt. Ab dem nächsten Jahr soll die Königsklasse in Putins Heimatstadt St. Petersburg fahren.

Dort sollte im Mai auch das Finale der Champions League stattfinden, doch die UEFA könnte schon morgen eine Verlegung beschließen. Das würde den Druck auch auf andere Sportarten erhöhen, Konsequenzen aus Putins Angriffskrieg zu ziehen.