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„Peinlich und beschämend“Hosen-Ärger vor Heim-WM

Die deutschen Nationalspielerinnen machen sich nach einer Auszeit heiß.

Beim Vorbereitungsspiel in Gummersbach gegen Nordmazedonien lief Deutschland in schwarzen Trikots und Hosen auf. Das könnte bei der WM nicht immer möglich sein.

Hosen-Frust vor der Handball-WM! Drei große Verbände fordern eine Änderung.

Wenige Wochen vor dem Start der Frauen-Weltmeisterschaft in Deutschland und den Niederlanden (26. November bis 14. Dezember) lehnen sich die großen Handball-Nationen gegen die Kleiderordnung des Weltverbandes IHF auf.

Der dänische, norwegische und schwedische Handballverband haben einen gemeinsamen Brief verfasst, in dem sie die Abschaffung von hellen Hosen fordern.

Angst vor Blutflecken: „Weg mit den weißen Shorts!“

„Wir wollten das schon lange ändern, aber jetzt haben wir einen offiziellen Antrag gestellt. Das Problem ist, dass die Mädchen sich deswegen extrem unsicher fühlen, und wenn man gerade seine Periode hat, ist das ein Thema, das einen sehr beschäftigt“, erklärte die Vizepräsidentin des dänischen Verbandes, Mette Vestergaard mit Blick auf mögliche sichtbare Blutflecken. Auch die deutschen Handballerinnen haben einen Kleidungssatz in Weiß.

Bei allen IHF-Veranstaltungen der Männer und Frauen sowie den Olympischen Spielen muss jede Mannschaft über drei verschiedenfarbige Kleidungssätze verfügen. Darunter auch „ein Satz heller Trikots und Hosen“, wie es in den IHF-Regularien heißt. Außerdem schreibt der Weltverband: „In jedem Spiel hat eine Mannschaft die helle Spielkleidung und die andere Mannschaft die dunkle Spielkleidung zu tragen.“

Dänemark hat Berichten zufolge für die WM weiße, rote und schwarze Shorts angemeldet. „Ich persönlich finde es sowohl peinlich als auch beschämend. Also weg mit den weißen Shorts!“, sagte Norwegens Nationalspielerin Veronica Kristiansen beim TV-Sender NRK. Schließlich sei der Menstruationszyklus etwas, das die Spielerinnen nicht kontrollieren könnten.

Für den Weltverband kam „die jüngste Diskussionswelle überraschend“, hieß es in einer Mitteilung. Nach einer Anfrage des Deutschen Handballbundes (DHB) sei bereits 2023 eine Arbeitsgruppe gebildet worden, woraufhin entschieden worden war, unabhängig von der Farbe der Trikothose schwarze Unterziehkleidung zu tragen. Danach habe es bis vor Kurzem keine Rückmeldungen gegeben.

„Zu diesem späten Zeitpunkt ist es nicht mehr möglich, die offiziellen Regeln zu ändern, aber die IHF berücksichtigt weiterhin die Präferenzen der Teams so gut wie möglich“, betonte die IHF. Der DHB begrüßte es indes, „wenn sich die IHF mit diesem Thema erneut beschäftigt und weitere Flexibilität zeigt“.

Eine ähnliche Diskussion hatte es vor einigen Jahren auch in Wimbledon gegeben. Dort ist weiße Kleidung vorgeschrieben. Mittlerweile dürfen die Spielerinnen unter ihren Tennis-Röckchen aber dunkle Unterhosen tragen. (are/dpa)