Nach der Fischer-TrennungTrainersuche bei Union Berlin läuft – Eisernen haben Wunschkandidat

Bo Svensson umarmt seinen Trainerkollegen Oliver Glasner.

Bo Svensson und Oliver Glasner haben derzeit keinen Trainerjob und stehen bei Union Berlin hoch im Kurs. Das Foto entstand am 27. Januar 2022.

Union Berlin hat sich von Trainer Urs Fischer getrennt. Kurz nach der Trennung vom einstigen Erfolgscoach kristallisiert sich ein Wunschkandidat für die Nachfolge heraus.

von Denis Canalp  (can)

Die Stimmung bei Union Berlin ist absolut im Keller.

Der Kult-Klub von der Alten Försterei befindet sich im sportlichen Tiefflug. Nach zwei Siegen in der Bundesliga setzte es für die Eisernen zuletzt satte neun Niederlagen in Serie.

Union Berlin steht nach Trennung von Urs Fischer unter Schock

Die sportliche Krise sorgte in den vergangenen Wochen schon für schlechte Stimmung in Köpenick – nach der Entlassung von Urs Fischer (57) hängt die Flagge endgültig auf halbmast.

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Doch nach dem Fischer-Schock – der Schweizer hatte Union fünfeinhalb Jahre erfolgreich trainiert, stieg 2019 mit den Eisernen in die Bundesliga auf und führte Union in der Vor-Saison sensationell in die Champions League – richtet sich der Blick beim Tabellenschlusslicht der Bundesliga nach vorne.

Ein Nachfolger für Fischer wird händeringend gesucht. Und es kristallisieren sich erste Favoriten heraus. Das Job-Profil des Neuen: Er sollte die Bundesliga im besten Fall schon kennen, Erfahrung im Umgang mit namhaften Spielern, die Berlin im Sommer verpflichtete, besitzen und einen personellen Umbruch im Winter einleiten. Über allem steht aber der Klassenerhalt.

Wem trauen Union-Boss Dirk Zingler (59) und Manager Oliver Ruhnert (51) diesen komplizierten Job zu?

Erste Namen geistern bereits durch die Hauptstadt. Einer davon ist Bo Svensson (44). Der Däne kündigte gerade seinen Job bei Mainz 05, verabschiedete sich mit einer emotionalen Video-Botschaft bei den Fans der Rheinhessen. So einen Typen könnten sich die Macher auch in Berlin vorstellen, doch Svenssons Trennung von Mainz scheint noch zu frisch.

Heißer wird die Fährte bei einem anderen ehemaligen Bundesliga-Trainer: Oliver Glasner (49). Der Österreicher trainierte von 2019 bis 2021 den VfL Wolfsburg, ehe er danach zwei Jahre Eintracht Frankfurt übernahm. Seit dem Sommer wartet Glasner, der mit Frankfurt überraschend die Europa League gewann, auf einen neuen Job. Glasner soll laut „Bild“ der Favorit der Eisernen sein.

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Das Problem für Union: Glasner hat sich in Frankfurt einen großen Namen gemacht. Zu groß für Union? Schließlich wurde Glasner seit seiner Trennung von den Hessen schon bei großen Klubs wie Chelsea und sogar bei der deutschen Nationalmannschaft zuletzt als Coach gehandelt.

Union muss schnell handeln, darf sich jedoch keinen Fehler leisten, weshalb ein Schnellschuss bei der Trainersuche auszuschließen ist. Und wer weiß, vielleicht kommt am Ende gar kein großer Name an die Alte Försterei.

Marco Grote (51), der bisherige U19-Trainer, wird die Berliner vorerst als Interimstrainer betreuen. Das nächste Bundesliga-Spiel steht am 25. November gegen den FC Augsburg an. Es ist keinesfalls ausgeschlossen, dass Grote eine Chance bekommt, sich zu beweisen. Und vielleicht sogar bleiben darf, wenn die Resultate stimmen.