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Stiftung greift vor Ort einAnja Funkel hilft mit vielen Fußball-Promis Flutopfern und Kindern in Not

Stiftungs-Paten stehen in einem Fußballtor.

In Nettersheim traten einige Fußball-Promis für die gute Sache im Namen der Stiftung an.

Mit der Sports360-Stiftung kümmert sich Anja Funkel um viele bedürftige Familien. Vor allem nach der Flutkatastrophe gab es für die Stiftungsfamilie und ihre Unterstützer viel zu tun.

von Marcel Schwamborn (msw)

Kurz vor Weihnachten wurde es noch einmal emotional. Anja Funkel (52), Ehefrau von Trainer-Legende Friedhelm Funkel (68), und Laura Terodde, Frau von Schalke-Stürmer Simon Terodde (33), fuhren mit dutzenden Päckchen ins Flutgebiet in der Eifel und dem Ahrtal. Einen bewegenden Eindruck von den immer noch großen Schäden und ganz viel Dankbarkeit im Herzen nahmen beide anschließend mit nach Hause.

Anja Funkel ist seit gut zwei Jahren die Geschäftsführerin der Sports360-Stiftung. Gegründet wurde diese von den Köpfen der gleichnamigen Spielerberatungsagentur, Volker Struth (55) und Sascha Breese (42). Kaum war die Eröffnungs-Gala Ende 2019 vorbei, schlug die Corona-Pandemie zu. Im Mittelpunkt der Stiftung soll die Hilfe für sozial und gesundheitlich benachteiligte Kinder, Jugendliche und in Not geratene Familien stehen.

Doch anfangs galt es ganz andere Hürden zu nehmen. Die prominenten Spieler der Agentur wollten mit ihrer Strahlkraft und Leidenschaft Kindern helfen, die nicht mehr zur Schule gehen konnten, keine ausreichenden Möglichkeiten hatten, um dem Unterricht von zu Hause zu folgen. Funkel setzte sich ans Telefon, rief bei rund 150 Organisationen in den Heimatorten der Spieler an, viele von ihnen hatten die Arbeit wegen der Pandemie schon eingestellt.

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Die Sports360-Stiftung organisierte in der Flutregion eine Soforthilfe

Mit der Flut in den Abendstunden des 14. Juli 2021 wurde die Region gleich noch einmal hart getroffen. „Als wir die Berichte über die Überschwemmungen im Fernsehen gesehen hatten, waren wir uns schnell einig, dass wir uns dort einbringen müssen“, berichtet die Geschäftsführerin. „Innerhalb weniger Tage stellten wir eine finanzielle Soforthilfe für besonders Bedürftige auf die Beine. Sie kam vor allem Familien und alleinerziehenden Eltern zugute, die finanziell, gesundheitlich oder seelisch besonders schwer betroffen sind“.

Die hauptberufliche Heilpraktikerin konnte sich vor allem auf die Unterstützung der Sports360-Familie verlassen. Zahlreiche aktive und ehemalige Bundesligaspieler und -trainer wie Julian Nagelsmann, Mark Uth, Benedikt Höwedes, Niklas Stark, Timo Horn, Dominik Kohr oder Luca Waldschmidt engagierten sich für wohltätige Zwecke, spendeten Trikots, Schuhe etc. Private Kontakte, Sportvereine und das Fußball-Netzwerk halfen.

Viele Bundesligaspieler und -trainer engagieren sich für die Stiftung

Im Eifel-Ort Nettersheim wurde beispielsweise ein Sportfest organisiert. Stars wie Lena Goeßling schauten vorbei, Fans konnten sich Versuche beim Elfmeter-Schießen gegen Fabian Giefer kaufen. So kamen Summen zusammen, mit denen die Stiftung bedürftigen Familien helfen konnte. „Zahlreiche der von der Stiftung geförderten Familien nutzten die Spende dazu, zunächst das Nötigste wieder anzuschaffen“, berichtet Funkel. „Sie restaurieren einen Raum nach dem anderen, schaffen eine Lebensgrundlage, von der aus sie dann Schritt für Schritt weitermachen können. Das alles geht schon ans Herz.“

Funkel nahm Kontakt auf zu einer Familie mit schwerbehinderter Tochter, deren Haus samt integriertem Werkstattbetrieb nach der Flut komplett im Rohbau stand. Oder zu einer alleinstehenden Mutter mit zwei Kindern und noch nicht abbezahltem, zerstörtem Haus. „Wichtig war stets, selbst mit den Menschen zu sprechen, um sich ein Bild zu machen und die Familien persönlich kennenzulernen“, sagt sie und fuhr entsprechend oft in die Flutgebiete.

Seit der Gründung sind laut vorsichtigen Schätzungen schon 550.000 Euro durch die Stiftungsarbeit gesammelt und an die richtigen Stellen verteilt worden. Sei es durch Therapie-Stunden, Umbauten in Fahrzeugen oder Häusern wie dem Einbau eines Treppenlifts.

Inzwischen wurden 550.000 Euro durch die Stiftungsarbeit gesammelt

Anja Funkel erhält inzwischen Unterstützung bei der Stiftungs-Arbeit, denn die eigene Praxis litt zuletzt unter dem Engagement. „Das ist einfach ein Vollzeit-Job“, sagt sie und verweist auf die nächsten Projekte.

Unter dem Motto „Den Anschluss schaffen“ bietet das Projekt „kümmern & kicken“ mit der RheinFlanke sportbasierte Nachhilfe für mehrfach benachteiligte Schülerinnen und Schülern, die in Corona-Krisenzeiten mit Home-Schooling überfordert waren. Die Sports360-Stiftung fördert diese schrittweise Rückkehr in den normalen Schulalltag. Anja Funkel weiß, dass auch nach Corona und der Flut-Katastrophe noch viele Aufgaben warten. Mit dem Rückhalt der Fußball-Stars geht sie diese gerne an.