Nach Chelsea-AusHat Abramowitsch schon einen neuen Fußball-Klub an der Angel?

Roman Abramowitsch sitzt auf Tribüne.

Roman Abramowitsch heuert möglicherweise bald bei einem neuen Verein an. Hier sitzt er bei einem Spiel am 16. Mai 2021 auf der Tribüne.

Roman Abramowitsch musste sich in den vergangenen Wochen mit seinem Ausstieg beim FC Chelsea beschäftigen. Nun plant der Investor offenbar bei einem neuen Verein anzuheuern.

von Felix Stollenwerk (sto)

Vor drei Wochen verkündete der russische Oligarch Roman Abramowitsch (55), seine Anteile am FC Chelsea verkaufen zu wollen. Das scheint für ihn aber nicht das Ende seines Fußball-Abenteuers zu sein. Medienberichten zufolge sieht er sich nach seinem nächsten Klub in der Türkei um.

Dort wurde er zuletzt aber nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Aufgrund von drohenden Sanktionen versuchte der Milliardär seine Jachten in die türkische Hafenstadt Bodrum zu verlegen. Dort blockierten ukrainische Segler dem Investor jedoch den Weg.

Sanktionen gegen Abramowitsch und Chelsea

Hintergrund für die Blockade und Sanktionen gegen den russischen Investor ist seine Nähe zum russischen Machthaber Wladimir Putin (69). Nach dem Angriff der russischen Streitkräfte auf die Ukraine verhängte die britische Regierung Sanktionen gegen Abramowitsch und den FC Chelsea. Auch andere Sponsoren des FC Chelsea beendeten die Zusammenarbeit, zumindest vorerst.

Momentan ist dank einer Sondergenehmigung lediglich gesichert, dass der Verein die Saison zu Ende spielen kann. Die einzige Hoffnung für die Zukunft der Blues ist derzeit ein Verkauf des Klubs. Roman Abramowitsch hätte dann nichts mehr mit dem Verein von Trainer Thomas Tuchel (48) zu tun und der FC Chelsea wäre gesichert.

Doch dann stellt sich nicht nur der FC Chelsea die Frage, wie es weitergeht, sondern auch der Oligarch selber. Und der hat offenbar schon Pläne. Nach Informationen der englischen „Sun“ hat Abramowitsch einen Klub in der Türkei im Visier.

Abramowitsch bald Boss bei Göztepe?

Göztepe Izmir könnte der nächste Verein sein, den Abramowitsch zu neuen Höhen führen will. Der Verein steht momentan auf dem 18. Platz in der türkischen Süper Lig, einem Abstiegsplatz.

Am Dienstag (22. März 2022) trat zudem der Präsident des Vereins zurück. Mehmet Sepil (67) war acht Jahre als Klub-Boss aktiv und führte Göztepe zurück in die erste Liga. Sepil setzt seine Arbeit aber noch bis zum Saisonende fort.

„Nachdem ich das Amt des Klubchefs mit Stolz ausgeübt habe, bin ich vom Posten des Vorstandsvorsitzenden zurückgetreten. Ich hoffe, dass ein neuer Vorstand die Verantwortung für Göztepe übernimmt und den Klub mit neuer Motivation und Energie aus der aktuellen Lage herausführen kann“, erklärte Sepil am Montag.

Gespräche mit Ex-Präsident und Abramowitsch

Die türkische Sportzeitung „Fanatik“ berichtete am Mittwoch von Verhandlungen und Gesprächen zwischen Sepil und Vertretern des Oligarchen Abramowitsch.

Ob Abramowitsch dann wirklich beim Küstenklub einsteigt, hängt möglicherweise auch von den Fortschritten im Verkauf des FC Chelsea ab. Weil die Türkei kein Mitglied in der EU ist, gelten dort nicht dieselben Sanktionen gegen Russland und seine Oligarchen wie im Großteil der europäischen Staaten.