Nach dem verlorenen Champions-League-Finale hat Francesco Acerbi eine Nominierung für die Nationalmannschaft ausgeschlagen. Er fordert mehr Respekt.
„Dann bleibe ich lieber weg“Nominierung abgelehnt! Italien-Profi stänkert gegen Nationaltrainer

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Franceso Acerbi verzichtet auf eine Rückkehr in die Nationalmannschaft.
Drastische Entscheidung nach dem verlorenen Champions-League-Finale: Francesco Acerbi (37) hat seine Rückkehr in die italienische Nationalmannschaft abgelehnt.
Der Innenverteidiger habe beschlossen, „nicht positiv auf seine Einberufung zu reagieren“, sagte Nationaltrainer Luciano Spalletti (66). Italien trifft am Freitag in der WM-Qualifikation auf Norwegen, Montag folgt das Duell mit Moldawien.
Harte Kritik an Acerbi: „Unrühmliches Schauspiel“
Erstmals seit knapp zwei Jahren war der 37-Jährige für die Squadra Azzurra nominiert gewesen. „Er hat kein körperliches Problem, er denkt nur über alles nach, was er in letzter Zeit durchgemacht hat“, sagte Spalletti.
Acerbi selbst meldete sich am Sonntag, einen Tag nach dem 0:5 mit Inter Mailand gegen Paris St. Germain, auf Instagram zu Wort. Und bei ihm klingt die Absage dann doch etwas anders.
„Ich habe diese Entscheidung nicht leichten Herzens getroffen“, schreibt der Inter-Routinier. Schließlich sei es immer eine Ehre gewesen, das Nationalmannschaftstrikot zu tragen. „Aber derzeit herrschen nicht die Bedingungen, damit ich diesen Weg weiter in Ruhe bestreiten kann.“
Er suche keine Alibis und wolle keine Bevorzugung, „aber ich fordere Respekt. Wenn dieser Respekt von jemandem, der eigentlich die Gruppe führen sollte, ausbleibt, dann bleibe ich lieber weg“.
Es sei für ihn eindeutig, dass im Projekt des Nationaltrainers kein Platz für ihn sei, so Acerbi: „Ich bleibe nicht, wo ich nicht gewollt werde.“ Seine Entscheidung sei weder endgültig noch aus Wut oder „Depression“ über das verlorene Champions-League-Finale getroffen worden, betonte der Abwehrspieler. „Ich wünsche der Nationalmannschaft das Beste und werde meine Kollegen weiter anfeuern.“
In Italien schlug die Ankündigung, die schwer nach einem Rücktritt aus der Squadra Azzurra klingt, ein wie eine Bombe. Und sorgt für Unverständnis.
In einem Kommentar schreibt die „Gazzetta dello Sport“ von einem „unrühmlichen Schauspiel – und ausbaden muss es das italienische Nationalteam“.
Die Zeitung kann nicht nachvollziehen, warum Acerbi von fehlendem Respekt spricht und fragt sich, warum er Spalletti seine Entscheidung nicht schon vor der Kader-Nominierung mitgeteilt hat, um ein solches Schauspiel zu verhindern.