,,Vollgepumpt, bis sein Herz explodierte‘‘Maradona-Anwalt erhebt schwere Vorwürfe gegen Ärzte

Links Karlheinz Förster im grünen Deutschland-Trikot, rechts Diego Armando Maradona in blau-weiß gestreiften Argentinien-Trikot.

Argentiniens Diego Armando Maradona und Deutschlands Karlheinz Förster im WM-Finale am 29. Juni 1986.

Vor einem Jahr schockierte der Tod Diego Maradonas die gesamte Fußballwelt. Nun wird das Ableben der Fußball-Legende untersucht - und sein Anwalt erhebt schwere Vorwürfe.

von Julian Meiser (jm)

Tigre. Knapp ein Jahr nach dem Tod des einstigen Weltklasse-Fußballers Diego Maradona (†60) hat sich sein früherer Anwalt zur Wort gemeldet und den damals behandelnden Ärzten gravierende Fehler unterstellt. Für den Juristen Matias Morla sei die Behandlung seines verstorbenen Mandanten völlig falsch abgelaufen. „Es wurden Fehler gemacht, sie haben den armen Kerl vollgepumpt und vollgepumpt bis sein Herz explodierte“, sagte Morla argentinischen Reportern. Zuvor hatte Morla seine Zeugenaussage zum Tod seines Mandanten vor der Staatsanwaltschaft in San Isidro abgegeben.

Der Tod von Diego Maradona

Diego Armando Maradona war am 25. November 2020 im Alter von 60 Jahren nach einem Herzinfarkt verstorben. Zuvor war beim Weltmeister von 1986 bei einer Kraniotomie ein Blutgerinnsel im Kopf entfernt worden. Maradona litt unter anderem auch unter Nieren- und Leberproblemen. Außerdem kam er immer wieder mit Drogen in Berührung.

Der medizinische Umgang mit dem berühmten 91-fachen argentinischen Nationalspieler war „sehr schlecht, deshalb starb er“, betonte Moria. Ein siebenköpfiges medizinisches Team hatte sich im Privathaus des Weltstars um Maradona gekümmert. Auch sie wurden bereits zur Angelegenheit rund um den Tod Maradonas befragt.

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Maradona mit „roboterhafter Stimme“

Morla berichtete, dass die Stimme seines Klienten beim letzten Besuch vor dessen Tod „merkwürdig“, „roboterhaft“ und „sehr hoch“ gewesen sei. Die Entscheidung der Familie, ihn nicht in einem Krankenhaus behandeln zu lassen, nannte Morla „verrückt“. Die Töchter hätten ihn „aufgegeben“.

Schals, Luftballons, Kerzen und Kränze liegen vor dem Stadion der SSC Neapel.

In Gedenken an Maradona legten Fans nach seinem Tod Schals, Kränze und Kerzen nieder. Das Foto stammt vom 26. November 2011.

Maradona spielte in Argentinien für die Argentinos Juniors, Boca Juniors und die Newell‘s Old Boys. In Europa trug er das Trikot des FC Barcelona, des FC Sevilla und der SSC Neapel. In Neapel wurde die Heimspielstätte der SSC zu Ehren des Publikumslieblings sogar kürzlich in Stadio Diego Armando Maradona umbenannt. Zuvor trug das Stadion den Namen Stadio San Paolo.

Maradonas letztes Spiel als Nationaltrainer

In Argentinien galt und gilt Diego Maradona als absolute Kultfigur, weswegen junge aufstrebende Fußballer gerne mit Maradona und dessen Fähigkeiten verglichen werden. So wurden Spieler Ariel Ortega (47), Juan Roman Riquelme (43), Pablo Aimar (41) oder auch Lionel Messi (34) zu ihren Jugendzeiten bereits als der ,,neue Maradona‘‘ gehandelt.

Diego Maradona streichelt Lionel Messi durchs Haar.

WM 2010: Argentiniens Coach Diego Armando Maradona und sein Spieler Lionel Messi freuen sich über den Sieg gegen Mexiko am 27. Juni 2010.

Bei der WM 2010 in Südafrika stand Maradona als Trainer der argentinischen Nationalmannschaft an der Seitenlinie und führte die Mannschaft um Carlos Tevez (37), Martin Demichelis (40) und Leo Messi ins Achtelfinale. Dort scheiterte das Team gegen die DFB-Auswahl von Jogi Löw (61) mit 0:4. Es war Maradonas letztes Spiel als Nationaltrainer für La Albiceleste. (jm/sid)