„Ich zeige euch, was strafbar ist“Amateur-Kicker in Österreich nach brutaler Aktion für 48 Spiele gesperrt

Ein Schiedsrichter zeigt einem Fußballspieler die Rote Karte.

In der 9. österreichischen Liga wurde ein Spieler nach einem Kopfstoß für 48 Spiele gesperrt. Das Symbolbild der Roten Karte stammt vom 21. Februar 2015.

In einer österreichischen Amateurliga hat ein Spieler eine Rekord-Strafe von 48 Spielen aufgebrummt bekommen. Er hatte einem Gegenspieler per Kopfstoß die Nase gebrochen.

von Michael Eham (eham)

Hohenems. Es gibt heftige Szenen, die sich in das Gedächtnis von Fußballfans einbrennen. Das Foul mit 25 Meter Anlauf von Paolo Guerrero (37) an Sven Ulreich (33) im März 2012 oder der aufgeschlitzte Oberschenkel von Ewald Lienen am 14. August 1981 sind solche Beispiele. An Brutalität ist diese Aktion eines Spielers in einer österreichischen Amateurliga allerdings wohl kaum zu überbieten. Für einen besonders groben Kopfstoß wurde Raschid A. für satte 48 Spiele gesperrt.

Polizei ermittelt nach Kopfstoß

Diese Rekord-Strafe sprach der Straf-, Kontroll- und Meldeausschuss (STRUMA) des Vorarlberger Fußballverbandes dem Spieler aus, wie die österreichische „Kronen Zeitung“ berichtet. Der hatte nämlich am 11. September in der 4. Landesklasse (9. Liga) beim Spiel seines Teams Viktoria Bregenz 1b mit der SPG Göfis/Satteins einem Gegenspieler absichtlich das Nasenbein gebrochen und für einen Skandal gesorgt, bei dem sogar die Polizei eingeschaltet wurde.

Was muss ein Spieler machen, um so lange gesperrt zu werden? Im Auswärtsspiel bei der SPG Göfis/Satteins geriet Arsanukaev in einen Streit mit einem Gegenspieler. Dabei deutete der Russe – übrigens schon gelbverwarnt – kurz vor Spielende einen Kopfstoß an. Der Schiedsrichter verwies den Viktoria-Spieler daraufhin mit der Erklärung, dass auch schon der Versuch strafbar sei, mit Gelb-Rot vom Feld. Doch das wollte der Spieler nicht wahrhaben und tickte daraufhin komplett aus. „Ich zeige euch, was strafbar ist“, sagte Arsanukaev dem Bericht zufolge und brach seinem Gegenspieler per Kopfstoß das Nasenbein.

Spieler vom Verein suspendiert

Der verletzte Spieler muss nun wochenlang pausieren, wurde auch schon operiert. Die Polizei nahm den Vorfall auf und zeigte ihn bei Gericht an. Reagiert hat auch Arsanukaevs Klub Viktoria Bregenz. Klub-Obmann Christian Gojo: „Die Viktoria steht für Integration, aber solche Vorfälle können wir natürlich nicht dulden. Wir haben Arkanusaev aus unserem Verein ausgeschlossen.“

Und auch der Vorarlberger Fußballverband will eine verfrühte Rückkehr des Täters auf einen Fußballplatz erschweren. „Wir haben die umliegenden Verbände über die Sperre von Arkanusaev informiert und wollen damit verhindern, dass er irgendwo als neu angemeldeter Spieler die Sperre umgehen und wieder kicken kann“, sagte Geschäftsführer Horst Elsner. Übrigens: Die 48 Spiele Sperre sind die mögliche Höchststrafe und sie dauert bis zum Herbst 2023.