Nach Skandal-DerbyChaos-Spiel muss wiederholt werden – Nizza-Fan vor Gericht

Marseille-Spieler Dimitri Payet wirft eine Wasserflasche zurück in den Nizza-Fanblock.

Der Auslöser für den Platzsturm am 22. August 2021: Marseille-Spielmacher Dimitri Payet (2. von l.) wirft eine Wasserflasche zurück in den Fanblock der Nizza-Anhänger, die ihn zuvor am Rücken getroffen hatte. Gegenspieler Dante (l.) versucht ihn noch aufzuhalten.

Das Chaos wird aufgearbeitet: Nachdem es beim französischen Derby zwischen Nizza und Marseille zu einem Platzsturm gekommen ist, muss ein Nizza-Anhänger nun vor Gericht. Die Partie muss derweil wiederholt werden.

Nizza. Nach den Vorfällen im Ligue-1-Spiel zwischen OGC Nizza und Olympique Marseille ist ein Nizza-Fan vor Gericht vorgeladen worden, der Marseille-Star Dimitri Payet (34) getreten haben soll. Das teilte die französische Staatsanwalt mit.

Seit Donnerstag (9. September 2021) ist derweil klar: Die Partie wird wiederholt! Und zwar auf neutralem Boden. Das entschied die Disziplinarkommission des französischen Ligaverbandes. An welchem Termin die Partie absolviert wird, ist noch unklar.

Für Nizza hagelte es zudem eine deftige Strafe: Neben dem Wiederholungsspiel wurde der Klub zu zwei Meisterschaftsspielen ohne Zuschauer verdonnert. Der aktuelle Tabellenvierte wird zudem mit dem Abzug von zwei Punkten bestraft, einer davon ist zur Bewährung ausgesetzt.

Südfrankreich-Derby wurde nach chaotischen Szenen abgebrochen

Für seine Verwicklungen in das Handgemenge wurde auch Fitnesstrainer Pablo Fernandez (50) von Olympique Marseille für den Rest der Saison bis zum 30. Juni 2022 gesperrt. Die OM-Spieler Payet und Alvaro Gonzalez (31) müssen ein beziehungsweise zwei Spiele Sperre absitzen.

Marseille-Star Payet war der Auslöser des Platzsturms von Nizza-Fans am 22. August gewesen, nachdem er eine auf ihn geworfene Plastikflasche beim Ausführen eines Eckballs zurück ins Publikum geschleudert hatte. Neben Payet wurden auch dessen Mitspieler Matteo Guendouzi (22) und Luan Peres (27) bei den Tumulten verletzt.

Die Staatsanwaltschaft sprach daraufhin von „unrechtmäßigem Eindringen auf das Spielfeld“ sowie von „vorsätzlicher Gewalt“ des Nizza-Fans, der polizeibekannt ist.

Nach dem Platzsturm der heimischen Fans und einem tumultartigen Gerangel zwischen Spielern und Anhängern war die Partie in der 75. Minute beim Stand von 1:0 für Nizza abgebrochen worden. Die Marseille-Spieler hatten sich nach einer längeren Pause geweigert, weiterzuspielen. (dpa/nb/kos)