Klartext in der Heute-ShowLienen: „Viele nur einen Gehaltscheck von Not entfernt“

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In der Heute-Show soll Ewald Lienen ZDF-Komiker Lutz van der Horst zum Fußball-Profi machen.

von Alexander Haubrichs (ach)

Troisdorf – Als der schwarze Mercedes auf den grünen Rasen rollt und der schlaksige junge Mann mit Goldkette und dicker Rolex aus dem Auto steigt, schlägt Ewald Lienen (66) die Hände über dem Kopf zusammen. „Ich will Fußball-Profi werden – und sie sollen mich dazu machen“, sagt Lutz van der Horst (44).

Das alles ist natürlich nicht ganz ernst gemeint. Lienen, von 1999 bis 2002 Trainer des 1. FC Köln und seit seiner letzten Trainerstation beim FC St. Pauli dort als Technischer Direktor tätig, ist vielmehr Teil eines Sketches der Heute-Show, die den am Wochenende startenden Profi-Fußball in Deutschland auf die Schippe nimmt.

Lutz van der Horst möchte Fußballer werden

„Ich bin Künstler und habe derzeit keine Einnahmen. Da dachte ich mir: Profifußball wäre eine gute Idee“, sagt van der Horst.

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Ewald Lienen hat Lutz van der Host fest im Blick.

Drehort war das Waldstadion des 1. FC Spich – doch wie es in diesen Zeiten so ist, musste der Klub ganz schön Überzeugungsarbeit leisten, bis das Kamerateam mit ein paar Spielern des Landesligisten drehen durfte.

Ewald Lienen wird St. Pauli nicht live verfolgen können

Für Lienen, der auch als Sky-Experte arbeitet, kam aus dem Homeoffice zu Hause in Mönchengladbach. Die Rückkehr seiner Paulianer wird er nicht vor Ort verfolgen können. „Auch ich darf nicht ins Stadion“, erzählt die Bundesliga-Koryphäe.

Dass manche den Bundesliga-Neustart kritisch sehen, kann er nachvollziehen. „Es geht hier aber nicht darum, die Menschen zu erfreuen. Auch nicht darum, den Spielern ihre Millionengehälter zu zahlen. Es ist eine wirtschaftliche Notwendigkeit, daran hängen Zehntausende Jobs.“

Ewald Lienen kritisiert das Wirtschaften im Fußball

Lienen ist aber auch kritisch dem Geschäft gegenüber: „Wir leben in einer der reichsten Gesellschaften und doch sind viele nur einen Gehaltsscheck von extremer Not entfernt. Da läuft doch was falsch. Und das gilt auch für den Fußball. Wir müssen uns fragen: Wo kommt das Geld her und was machen wir damit. Wir denken daran, den Fußball zu erhalten.“

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Dann blickt er wieder Richtung van der Horst und lacht: „Mit solchen Typen mit goldenen Uhren wird das nicht gelingen.“