Hertha empfängt Köln3000 Leute dürfen ins Olympiastadion – warum aber nur 2000 Fans kommen

Fans von Hertha BSC besuchen das Heimspiel gegen Borussia Dortmund.

Hertha-Fans beim Heimspiel gegen Borussia Dortmund am 18. Dezember 2021

Hertha BSC plagen vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln große Personalsorgen. Tayfun Korkut und Fredi Bobic glauben dennoch an einen Heimsieg.

Das Berliner Olympiastadion wird einen traurigen Anblick abgeben, wenn Hertha BSC am Sonntag (9. Januar 2022, 15.30 Uhr, DAZN) zum Rückrunden-Auftakt den 1. FC Köln empfängt. 74.475 Fans passen rein – aber nur etwas mehr als 2000 werden vor Ort sein.

Während nahezu überall wieder Geisterspiele angesagt sind, lässt der Berliner Senat zumindest 3000 Menschen in die Stadien. Dazu zählen allerdings nicht nur Zuschauer, sondern auch Arbeitende (wie das Ordnungs-Personal und Medien).

Hertha BSC in Corona-Tabelle weit oben

So blieben für Fans (unter 2G-Plus-Regeln) unterm Strich nur rund 2000 Tickets übrig, die Hertha unter seinen Dauerkarten-Besitzern verlost hat. 100 Karten gingen zudem an den 1. FC Köln, auch Auswärtsanhänger sind also nicht verboten.

Alles zum Thema Corona

Die Zuschauer werden immer weniger, die Spieler in Quarantäne mehr. Hertha-Coach Tayfun Korkut (47) hat reihenweise Corona-Ausfälle zu beklagen.

Der neueste: Stürmer Ishak Belfodil (29). Er ist der siebte Hertha-Akteur mit einem positiven Test seit dem Trainingsbeginn nach Weihnachten. Nur beim FC Bayern München gab es bis Freitag (7. Januar) mehr Fälle. Belfodil fehlt wie Dedryck Boyata, Deyovaisio Zeefuik und Neuzugang Fredrik André Bjørkan gegen Köln. Alle drei sind frei getestet, aber noch nicht einsatzbereit.

Linus Gechter ist noch in Isolation. Ob Santiago Ascacibar und Lucas Tousart bis Sonntag spielfähig sind, ist noch unklar, allerdings eher unwahrscheinlich. Zudem fehlt in Stevan Jovetic (Wade) ein weiterer Stammspieler, der zuletzt mit Belfodil im Sturm harmonierte.

Bobic: Sieg gegen 1. FC Köln „egal, wie die Mannschaft aussieht“

Korkut spricht von einer „unübersichtlichen Lage“ und braucht noch Zeit, um seine Startelf zu finden. Dennoch sagt er kämpferisch „Das darf und wird auch keine Rolle spielen für uns. Wir haben genügend Spieler, die ihre Leistung abrufen können.“

Das klare Ziel zum Rückrunden-Auftakt ist ein Heimsieg gegen Köln, das macht auch Sportboss Fredi Bobic (50) klar: „Wenn man sich das Training anschaut, sieht man, dass die Jungs gut drauf sind. Köln ist erst mal unser Ziel, das Spiel wollen wir gewinnen – egal, wie die Mannschaft aussieht.“

In der Corona-Tabelle steht Hertha BSC aktuell also weit oben. Köln dagegen am Ende, offiziell mit null Fällen – womöglich aber nur, weil der FC keine positiven Tests kommuniziert. Bobic sagt: „Es gibt Vereine, die null Fälle haben – das kann ich nicht glauben.“

Der Manager plädiert für flächendeckende Testungen in der Liga, meint, manche Klubs müssten gar nicht testen, wenn sie keinen Corona-Fall haben – und so könnte der eine oder andere symptomfreie, aber corona-positive Profi unentdeckt bleiben. Gilt nicht fürs Geißbockheim, wo die Test- und Hygienemaßnahmen nach der Weihnachtspause intensiviert wurden.

Bobic: „Es gibt viele Diskussionen in der Liga. Was ist fair? Sollen wir spielen? Wir hatten nahezu jeden Tag einen Fall und gehen es positiv an, rücken enger zusammen.“ (mze/dpa)