„Mir hätte gereicht …“Genervter Baumgart will nichts mehr hören

Steffen Baumgart startet am Freitag mit Union Berlin in die neue Saison, beim FC Gütersloh wird es im DFB-Pokal ernst. Die vergangenen Wochen hat der Trainer der Eisernen bereits hinter sich gelassen.

von Béla Csányi  (bc)

Jetzt wird es ernst für Union Berlin! Nach einer – zumindest in Sachen Testspiel-Ergebnisse – komplett misslungenen Vorbereitung müssen sich die Eisernen am Freitag (15. August 2025) in der 1. Runde des DFB-Pokals beim FC Gütersloh beweisen.

Das Gastspiel beim ambitionierten Regionalligisten aus NRW ist auf dem Papier zwar eine Pflichtaufgabe, kann aber auch ganz schnell zum Stolperstein für das Team von Trainer Steffen Baumgart (53) werden. Denn während der frühere Zweitligist voll im Saft steht, hat Union seit vier Spielen kein Tor mehr geschossen.

Steffen Baumgart mit Vorbereitung bei Union zufrieden

Angesichts von vier 0:1-Niederlagen in Folge blieb Baumgart zuletzt nur noch Zweckoptimismus: Er freue sich, dass die Testspiele noch reichlich Erkenntnisse für Änderungen und Verbesserungen geliefert hätten, betonte der Trainer, der die Berliner vergangene Saison souverän zum Klassenerhalt geführt hatte.

Den Abgang des dabei extrem wichtigen Benedict Hollerbach (24) zu Mainz 05 hat Union bislang nicht auffangen können, die Offensive konnte Baumgart nicht auf Touren bringen.

Auf der Pressekonferenz vor dem Pokalspiel wurde dann auch deutlich, dass er von den Eindrücken der vergangenen Wochen bloß nichts mehr hören will.

Gleich die erste Frage im Pressesaal zielte auf die möglichen Folgen der Ergebnis-Durststrecke ab. „Wie ist die Stimmung in der Mannschaft nach der Vorbereitung – zum Ende gab es diese vier 0:1-Niederlagen. Zieht es die Jungs runter oder können sie das Trennen vor dem Pokalspiel?“, wurde Baumgart gefragt.

Kevin McKenna (rechts) und Steffen Baumgart (beide Cottbus) gönnen sich während der Aufstiegsfeier 2006 eine Zigarre

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Die Karriere von Steffen Baumgart in Bildern

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Dem war eine Gewisse Dünnhäutigkeit beim Blick in den Vorbereitungs-Rückspiegel durchaus anzumerken, Baumgart kommentierte genervt: „Mir hätte gereicht, wenn du nur nach der Stimmung gefragt und nicht noch mal das andere alles aufgezählt hättest.“

Trotz der durchaus legitimen Frage betonte Baumgart, dass für ihn die Atmosphäre in der Kabine komplett abgekoppelt von den sportlichen Resultaten sei: „Die Stimmung hat damit nichts zu tun.“

Seine Mannschaft habe eine gute Vorbereitung gespielt, die Ergebnisse könne seinen Jungs daher nichts anhaben. „Wir konnten aus den letzten Spielen viel rausziehen“, unterstrich Baumgart.