Nations League, Klub-WM, Frauen-EM. Fußball satt in der Sommerpause, kaum ein Tag ohne eine Übertragung. Für Fans eine ideale Überbrückung bis zum Liga-Start. Freuen konnte man sich aber selten zuletzt. Deutsche Teams haben kaum für Furore gesorgt. So ist der Sommer eher lau, wie unser Kommentator schreibt.
Kommentar zum Fußball-FrustWer soll jetzt noch unseren Sommer retten?
Das Wort Sommerpause kann man in Sachen Fußball längst aus dem Wortschatz streichen. Seit dem Bundesliga-Ende werden wir mit allen möglichen Wettbewerben berieselt teilweise machen sie Sinn, teilweise nicht. Eins geht dabei aber bisher unter: Aus deutscher Sicht ist es ein Schrott-Sommer, auch wenn es bisher keiner so recht merkt.
Los ging es eigentlich schon in der Champions League. Das „Finale dahoam“ erlebten die Bayern nur vor dem Fernseher.
Dabei konnten sie dann sehen, wie ein großartig auftrumpfendes PSG den Henkelpott durch ein 5:0 gegen Inter Mailand gewann. Gegen die Mannschaft, die zuvor Bayern rausgekegelt hatte. Sagt schon vieles. Aber München hatte nur eine Woche später ja noch mehr zu bieten.
Mit frischer Euphorie aus den jüngsten Auftritten schickte sich die A-Nationalmannschaft an, beim Heimturnier mit der Nations League zumindest einen kleinen Titel zu gewinnen. Doch das Turnier wurde aus DFB-Sicht zu einer Farce. Los ging es mit einer Pleite gegen den eigentlichen Lieblingsgegner Portugal, wobei Cristiano Ronaldo mit stolzen 40 Jahren der Siegtreffer und damit sein erstes Tor überhaupt gegen Deutschland gelang.
Am Ende stand der letzte Platz vor eigenem Publikum. Da kommen dann doch schon mehr als nur leichte Zweifel auf, wie Julian Nagelsmann das von ihm forsch formulierte Ziel, im nächsten Jahr Weltmeister werden zu wollen, umsetzen will. Es folgten Nachwuchsturniere, die zwar stellenweise begeistern konnten, letztlich aber ohne Ertrag blieben.
U19 und U21 ohne Titel bei EM 2025
Die U19 vergeigte eine 5:1-Führung gegen England (Endstand 5:5) und scheiterte dramatisch mit 5:6 nach Verlängerung an Spanien.
Die U21 schaffte es bei der EM ins Finale und verlor, wenn auch unglücklich, 2:3 nach Verlängerung gegen England.
Leider war aber auch hier wieder ein Trend zu erkennen: Den deutschen Mannschaften ist in den entscheidenden Momenten der Punch abhanden gekommen.
Dazu gehört zur Wahrheit, dass das Turnier klar an Spanien gegangen wäre, hätten die Iberer ihre besten Jungstars aufgeboten. Aber die spielen ja alle schon im A-Team.
Das gleiche Bild bei der Klub-WM. Endstation Viertelfinale, Bayern findet gegen Paris kein Mittel und kassiert am Ende noch ein Tor in doppelter Überzahl. Dortmund beschließt gegen Real Madrid erst mit Beginn der Nachspielzeit Fußball zu spielen – zu spät.
Im Halbfinale der Königlichen patzt danach Antonio Rüdiger bei der Vorführung durch PSG katastrophal. Das ist der Mann, der nächstes Jahr bei der „richtigen“ WM unsere Abwehr zusammenhalten soll.
Letzte Sommer-Hoffnung sind unsere Frauen bei der Europameisterschaft. Aber auch da ist man seit Samstag und der 1:4-Niederlage gegen Schweden weit davon entfernt, in irgendeiner Form euphorisch zu sein...