Frauenfußball-EklatSechs Jahre Sperre! Erstliga-Spielerin auf frischer Tat ertappt

Fußballerin Brenda García auf einem am 25. August 2024 auf ihrem Instagram-Account veröffentlichten Foto.

Fußballerin Brenda García auf einem am 25. August 2024 auf ihrem Instagram-Account veröffentlichten Foto. 

Eklat im Frauenfußball! Eine Spielerin aus Mexiko ist von ihrem nationalen Verband für sechs Jahre gesperrt worden, darf in dieser Zeit auch nicht als Trainerin oder Funktionärin arbeiten.

von Béla Csányi  (bc)

21 Punkte in 34 Spielen, dazu ein haarsträubendes Torverhältnis von 26 zu 112: Die Horror-Saison in der höchsten nationalen Frauen-Liga ist für den mexikanischen Erstligisten Mazatlán FC schon schlimm genug. Doch über einer Spielzeit zum Vergessen liegt jetzt ein noch viel dunklerer Schatten.

Am Dienstag (29. April 2025) verkündete der nationale Fußballverband FMF, dass eine Spielerin des erst 2020 gegründeten Klubs mit sofortiger Wirkung gesperrt wird – für satte sechs Jahre! In dieser Zeit darf sie weder als Spielerin noch als Trainerin oder Funktionärin im Frauenfußball arbeiten. Über das Berufsverbot sei wegen der Schwere des Vergehens auch die Fifa informiert, hieß es.

Klub berichtet: Anonyme Drohungen gegen Spielerinnen

Einen Namen suchten Interessierte in der Stellungnahme vergeblich. Dabei wird angesichts der gravierenden Ausfallzeit kaum zu verheimlichen sein, welche Spielerin der Knallhart-Bann getroffen hat. Ohnehin gibt es schon jetzt übereinstimmende Medienberichte über die mutmaßlich Schuldige.

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Zahlreiche Hinweise, die teilweise auch in den sozialen Netzwerken geleakt worden waren, deuten auf die bisherige Spielführerin Brenda García (29) hin. Von ihr waren verdächtige Mitschnitte aus Videoanrufen sowie Chatnachrichten aufgetaucht. Der Vorwurf: Spielmanipulation.

Zugunsten satter Wettgewinne soll García für teils deutliche Niederlagen gesorgt haben. Im Raum steht auch der Verdacht, dass sie weitere Kolleginnen davon überzeugt haben soll, ihrem Beispiel zu folgen. Der mexikanische Verband hatte seit dem 10. April ermittelt und über seine Disziplinarkommission jetzt das entsprechende Urteil gesprochen.

Die Beteiligung an Spielmanipulation soll das Frauen-Team von Mazatlán in den vergangenen Monaten auch ins Visier der Wett-Mafia gebracht haben.

Der Klub teilte als Reaktion auf den Beginn der Untersuchungen vor drei Wochen mit, dass mehrere Spielerinnen anonyme Drohungen erhalten hätten – offenbar verbunden mit der Forderung, die Pläne der Wett-Paten auf dem Platz umzusetzen.

In Hin- und Rückrunde, in Mexiko in zwei eigene Meisterschaften eingeteilt, kassierte Mazatlán zahlreiche deutliche Klatschen, mit denen sich bei Wettanbietern satte Gewinne hätten realisieren lassen. Dreimal verlor das Team 0:7, einmal gar 0:8 und ein weiteres Mal 1:8.