Nach 0:5-Klatsche in BochumOffene Aussprache: Verlierer-Gipfel in Fortuna-Kabine

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Adam Bodzek, Kapitän von Fortuna Düsseldorf, im Duell mit dem Bochumer Doppeltorschützen Robert Zulj (r.).

Düsseldorf – Das Wetter am Dienstagvormittag passte zur Stimmung: Bei kaltem Nieselregen arbeiteten Fortunas Ersatzspieler auf dem Trainingsplatz, während die Stammkräfte nach der heftigen 0:5-Klatsche beim VfL Bochum und einer Videoanalyse auf dem Ergometer fuhren.

Davor geigte sich die Mannschaft aber nach dem Desaster die Meinung.

Fortuna Düsseldorf: Kabinen-Aussprache nach 0:5-Klatsche in Bochum

Verlierer-Gipfel in der Fortuna-Kabine! Ohne Trainer Uwe Rösler (52) setzte sich das Team vor der Videoanalyse zusammen und sprach Tacheles. „Man darf nicht mit 0:5 verlieren. Das Ergebnis hat echt wehgetan und darf nicht unser Anspruch sein. Jeder muss sich mehr fokussieren. Gerade auswärts“, legte Kenan Karaman (26) nach der vierten Auswärtspleite im fünften Spiel den Finger in die Wunde.

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„Wir haben uns hohe Ziele gesetzt, aber die Realität sieht anders aus. Das haben wir innerhalb der Mannschaft direkt angesprochen. Jeder konnte dabei seine Meinung äußern.“

Dabei kamen viele Baustellen auf den Tisch: Denn Karaman hat erkannt: „Nach dem dritten Tor haben wir uns ergeben. Das darf nicht sein. Wir sind keine Truppe, die sich ergeben möchte. Es geht darum, die Konzentration mehr anzuspitzen, und wir müssen weniger individuelle Fehler machen.“

Fortuna Düsseldorf: Rote Karten und Elfmeterflut in der Fremde

Denn die Karten (vier Feldverweise) und die Elfmeterflut (sechs Stück) gegen Rot-Weiß werfen die Mannschaft immer wieder zurück und sorgten auch für den neuerlichen Rückschlag.

„Es kann nicht sein, dass wir immer eine Rote Karte kassieren und Elfmeter gegen uns gepfiffen werden. Das hat auch mit Individualität zu tun. Da müssen wir uns verbessern“, fordert Karaman.

„Die Spieler müssen sich mehr in der Verantwortung fühlen. Wenn wir auswärts immer Elfmeter und Karten kassieren, kann der Trainer wenig eingreifen. An den Aktionen sind wir selber schuld – und das muss jeder zugeben.“

Fortuna Düsseldorf: Mannschaft steht hinter Trainer Uwe Rösler

Deshalb sieht der türkische Nationalspieler auch Trainer Rösler nicht als den Sündenbock für die Auswärtsschwäche an. „Der Trainer spricht deutlich an, dass wir besser von hinten rausspielen und mehr Chancen kreieren müssen. Da sind alle gefragt. Das haben wir deutlich innerhalb der Truppe angesprochen.“

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Fortuna-Trainer Uwe Rösler (52) musste seinen Plan in Bochum schon noch fünf Minuten komplett umwerfen.

Karaman führt fort: „Wir stehen 100 Prozent hinter dem Trainer, Uwe Rösler gibt 100 Prozent und bereitet uns gut vor. Der Trainer ist der richtige Mann.“

Jedoch muss die Mannschaft nun liefern, sonst wird es für den Coach eng. Ein Heimsieg gegen Darmstadt würde sicher helfen. Karaman ist guter Dinge: „Hoffnung geben mir die Gesichter, die ich heute Morgen in der Kabine gesehen habe. Das gibt allen Hoffnung, weil wir nach wie vor eine starke Truppe sind. Das werden wir am Freitag gegen Darmstadt zeigen.“ (fne/cho)