Bochum – Das Duell gegen den Tabellenvierten aus Bochum sollte für die Fortuna zum Gradmesser im Kampf um die Spitzenplätze der 2. Bundesliga werden. Die Partie wurde aber letztlich zu einer 5:0-Machtdemonstration des VfL gegen überforderte Düsseldorfer.

Auch weil der Plan des Düsseldorf-Trainers Uwe Rösler (52) nach fünf Minuten schon über den Haufen geworfen werden musste – und die Bochumer der Fortuna anschließend die Grenzen aufzeigten.

Fortuna Düsseldorf: Früher Platzverweis und Elfmeter gegen VfL Bochum

Endlich hatte der Fortuna-Coach am neunten Spieltag das Personal zusammen, um mit der von ihm favorisierten Abwehr-Dreierkette zu starten. Kevin Danso (22), Christoph Klarer (20) und Andre Hoffmann (27) starteten im Zentrum – insgesamt brachte Rösler mit Hoffmann, Prib (30), Appelkamp (20) und Karaman (26) gleich vier Neue im Vergleich zum Heimsieg gegen Sandhausen.

Nach nur 140 Sekunden dann aber der erste Aufreger: Die Bochumer überrumpelten die Fortuna mit einem schnellen Gegenstoß über die linke Seite. Im Strafraum wollte Danny Blum (29) dann nach starkem Solo von Gerrit Holtmann (25) auf Simon Zoller (29) querlegen. Der einschussbereite Stürmer wurde dabei von Fortuna-Neuzugang Kristoffer Peterson (26) aber klar festgehalten.

Schiedsrichter Frank Willenborg schaute sich die Situation noch mal per Videobeweis an und entschied folgerichtig auf Elfmeter und Rot für den Fortunen. Blum versenkte den Elfmeter eiskalt und brachte den VfL in Führung. Albtraum-Start für die Fortuna. 0:1-Rückstand und 85 Minuten in Unterzahl.

Fortuna Düsseldorf: Unsicherheit in der Abwehr gegen Bochum

Die Bochumer setzten die Abwehr der Rot-Weißen in der Folge noch stärker unter Druck als ohnehin schon und provozierten viele schnelle Ballverluste. Die Fortuna versuchte erst mal, nur auf Konter zu spielen, blieb offensiv aber weitestgehend ungefährlich.

In der 30. Minute dann die dicke Chance auf das 2:0. Hoffmann kann einen langen Ball der Bochumer nicht verteidigen, und plötzlich läuft Blum allein auf Florian Kastenmeier (23) zu, legt den Ball aber knapp über die Latte. Glück für die Fortuna.

Fortuna Düsseldorf: Bochum macht in zweiter Halbzeit den Sack zu

Die Fortuna kam mit viel Schwung aus der Kabine, ohne jedoch richtig zwingend zu werden. In der 58. Minute dann der nächste Nackenschlag für Rot-Weiß: Nach einer Ecke von Blum verliert Karaman Robert Tesche (33) im Strafraum aus den Augen und der Ex-Fortune nickt zum 0:2 ein.

Mit einem Dreierwechsel in der 63. Minute versuchte Rösler, noch mal neuen Schwung ins Spiel zu bringen. Doch auch Jakub Piotrowski (23), Dawid Kownacki (23) und Brando Borrello (25) konnten das Bochumer Bollwerk nicht knacken.

In der 73. Minute machten die Bochumer dann den Deckel drauf. Nach einem Fehler im Aufbauspiel der Fortuna spielten es die Bochumer schnell, und Robert Zulj (28) schob die Kugel aus 16 Metern gezielt ins Eck und ließ Kastenmeier keine Chance. In der 75. Minute erhöhte Zulj nach Vorlage von Zoller dann noch auf 4:0 für den VfL und Milos Pantovic (24) in der Nachspielzeit auf 5:0 – von der Fortuna kam nur noch wenig Gegenwehr.

Fortuna Düsseldorf: Vierter Platzverweis und fünfter Elfmeter in der Fremde

Damit bleibt die Fortuna auch im fünften Auswärtsspiel der Saison ohne Sieg. In allen fünf Spielen in der Fremde verursachte die Fortuna zudem einen Elfmeter gegen sich und auch der Platzverweis von Peterson war bereits der vierte in den ersten neun Spielen – und auch die waren alle auswärts.

„So darf man am Ende nicht verteidigen“, legte Andre Hoffmann den Finder in die Wunde. „Wir verhauen es auswärts, was wir uns zu Hause aufbauen.“ 

„Wir bekommen zum wiederholten Male in einem Auswärtsspiel einen Elfmeter und eine Rote Karte gegen uns. Es ist einfach bitter und passiert viel zu oft. Es macht es nicht einfacher, Punkte zu holen“, analysierte Rouwen Hennings.

Während die Fortuna mit der Niederlage bis auf Platz zwölf abrutscht, grüßt der VfL jetzt von einem direkten Aufstiegsplatz.