Eine Sechs, drei ZweienDie EXPRESS-Noten zu Fortunas Abstiegssaison
Düsseldorf – Das große Ziel Klassenerhalt verspielt. Am letzten Spieltag wurde sogar durch eine 0:3-Niederlage bei Union Berlin auch noch die Relegation gegen Heidenheim. Fortuna muss wieder runter in die Zweite Liga.
Zeit für das große Abschluss-Zeugnis! EXPRESS hat den Kader der Rot-Weißen unter die Lupe genommen und Saison-Noten verteilt. Wer sind die Gewinner und Verlierer der Düsseldorfer Saison?
Florian Kastenmeier (2-)
Kastenmeier nutzte die Chance, die sich durch die schwere Verletzung von Zack Steffen ergab. Galt eigentlich hinter Steffen und Oldie Michael Rensing als Nummer drei und große Einsatzchancen, ehe er in den Kasten musste. Hatte ausgerechnet bei seiner Premiere einen dicken Bock, der die Niederlage gegen Bremen besiegelte, kam danach aber gestärkt wieder und zeigte eine stabile Rückrunde ohne weitere größere Fehler. Rettete in Leipzig mit starken Paraden ein 2:2-Unentschieden. Den Abstieg konnte der Nachwuchsmkeeper aber am Schluss nicht verhindern.
Zack Steffen (4)
Hatte einen Topstart in die Saison und rettete mit Megaparaden den Sieg in Bremen. In der Hinrunde aber mit mehreren Böcken. In der Rückrunde nur verletzt und ohne weiteren Einsatz.
Michael Rensing (-)
Hatte ebenfalls häufig mit Verletzungen zu kämpfen und konnte nicht von dem Aus Steffens profitieren. So blieb die frühere Nummer eins ohne Einsatz und verlässt Fortuna.
Raphael Wolf (–)
Hatte wie Rensing mehr Probleme mit Verletzungen als mit Gegenspielern. Erst in der Rückrunde einigermaßen fit, kam aber nicht an Kastenmeier vorbei. Ohne Einsatz.
Andre Hoffmann (3)
Beim Innenverteidiger wechselten sich oft Licht und Schatten ab. Überragend in Freiburg und Leipzig, aber auch mit Wacklern und Patzern in anderen Spielen. Insgesamt solide.
Kasim Adams (6)
Der krasseste Fehleinkauf der Saison. Sollte für Stabilität in der Defensive sorgen, doch der Ghanaer brachte eher Chaos in die Abwehr. Bestes Beispiel war das Heimspiel gegen Gladbach.
Kaan Ayhan (3-)
Auch dem Abwehrchef fehlte die Konstanz. Konnte sein herausragendes Talent zu selten abrufen, war aber fleißig und übernahm Verantwortung. Ein wichtiger Faktor in der Kabine.
Jean Zimmer (4)
War nicht so stark wie in der vorherigen Saison. Konnte sich im Duell mit Zimmermann auf der rechten Seite nicht durchsetzen. Opfer der Dreierkette unter Rösler. Nur Kurzeinsätze.
Matthias Zimmermann (3-)
Sein Einsatz und seine Einstellung stimmte fast immer, der Rechtsverteidiger konnte aber an die Topsaison aus dem Vorjahr nicht anknüpfen. Zeigte zu wenig Dampf auf dem Weg nach vorne.
Niko Gießelmann (4)
Kam nicht an die Form der letzten Saison heran, besonders in der Hinrunde mit vielen Patzern, verlor seinen Platz hinten links. Steigerte sich, profitierte von der Dreierkette.
Matthias Jörgensen (4-)
Kam in der Rückrunde aus der Türkei, um die Abwehr zu stärken. Hatte aber Anlaufschwierigkeiten, es fehlte der Spielrhythmus. Konnte bei seinen Spielen nur selten überzeugen.
Diego Contento (-)
Auch sein zweites Jahr in Düsseldorf lief nicht nach Wunsch. Nur die Nummer drei auf links, machte nur ein Spiel in der Saison für die Regionalliga. Ansonsten nur Platz auf der Tribüne.
Markus Suttner (3+)
Der Allrounder der Fortuna: Vielseitig auf der linken Seite in der Dreierkette und auf der Außenbahn einsetzbar. Zuverlässig in den Zweikämpfen. Seine Erfahrung wird Fortuna fehlen.
Robin Bormuth (-)
Der Innenverteidiger hatte sich den nächsten Schritt der Karriere gewünscht, durfte aber nur zweimal über 90 Minuten ran. 2020 ohne einen Einsatz. Sucht eine neue Herausforderung.
Erik Thommy (2)
Absolvierte alle 34 Spiele und gehörte zu den Gewinnern der Saison. Dem Mittelfeldspieler gelangen sechs zum Teil ganz wichtige Tore. Sein Speed sorgte oft für viel Gefahr in der Offensive.
Adam Bodzek (3)
Wenn der Oldie auflief, dann stand Fortuna relativ stabil im defensiven Mittelfeld. Zuverlässig und unter Rösler mit Stammplatzgarantie. Deshalb soll der harte Hund unbedingt gehalten werden.
Alfredo Morales (4)
Wenn er ran durfte, hatte er seinen Platz als Kämpfer im Mittelfeld. Ein Abräumer, der wenige Höhen, aber auch wenige Tiefen hatte. War jedoch kein Unterschiedsspieler.
Oliver Fink (4)
Wurde von Uwe Rösler kaum mehr als Spieler nominiert, war aber als Kapitän ein wichtiger Baustein für den Zusammenhalt. In der Hinrunde solide, aber ohne positive Aussetzer.
Aymen Barkok (–)
Im zweiten Jahr in Düsseldorf sollte alles besser werden. Doch die Leihgabe aus Frankfurt war häufig verletzt und spielte eigentlich nur in der Regionalliga. Drei Kurzeinsätze,
Thomas Pledl (–)
Sollte den arrivierten Flügelspielern Dampf machen. Das schaffte der 26-Jährige aber nicht. Durfte nur 85 Minuten Bundesligaluft schnuppern, ein Innenbandriss warf ihn Monate zurück.
Kevin Stöger (4)
Erst zur Winterpause kehrte der Mittelfeld-Regisseur nach seinem Kreuzbandriss zurück. Viel versprechender Auftakt mit starken Spielen, danach aber nicht mehr der erhoffte Stratege.
Marcel Sobottka (4)
Aufgrund einer verletzungsbedingten Seuchensaison konnte Sobottka sein großes Herz nicht zeigen. Der Vorkämpfer durfte nur sporadisch mit Spielen von Beginn an ran.
Lewis Baker (5)
Baker sollte offensive Impulse in Fortunas Mittelfeld geben. Doch der Engländer passte nicht in das Funkel-System und absolvierte nur acht Spiele. Flüchtete in der Winterpause.
Valon Berisha (4+)
Der feine Techniker sollte im Mittelfeld für Ordnung sorgen, dies gelang dem Mann von Lazio Rom zu selten. Der Leihspieler war besonders in den Endphase nicht der erhoffte Leader.
Bernard Tekpetey (5)
Man merkte dem ausgeliehenem Stürmer an, dass die Bundesliga noch eine Nummer zu groß ist. Nach einer ordentlichen Vorbereitung tauchte er völlig ab und wurde Transfer-Flop.
Kelvin Ofori (-)
Von der Veranlagung her einer der stärksten Düsseldorfer. Ihm gehört zu Zukunft. Ihm fehlt jedoch noch die Robustheit, deshalb nur wenige Kurzeinsätze für den 18-Jährigen.
Dawid Kownacki (5+)
Auch der Pole konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Der Stürmer ist hochbegabt, aber ihm fehlt in der Bundesliga das Durchsetzungsvermögen. Kein Tor, war oft verletzt.
Kenan Karaman (3-)
Eine Lungenentzündung warf ihn lange zurück. Nach seiner Rückkehr in überragender Form und mit sechs Treffern. Am Ende jedoch kam er nicht mehr an sein Potenzial heran.
Steven Skrzybski (4)
In die Schalker Leihgabe wurden viele Hoffnungen gesetzt. Er konnte auf den Flügeln die Offensive zu selten beleben. Nur ein Tor gelang dem Angreifer, trotzdem will Rösler ihn halten.
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Rouwen Hennings (2+)
Fortunas bester Mann! Der Torjäger erzielte 15 Treffer und war der überragende Angreifer. Der beste Düsseldorfer der Saison wurde am Ende nicht mit dem Klassenerhalt belohnt.
Nana Ambomah (5)
Der Belgier sollte die Offensive in Schwung bringen, aber blieb blass. Der Königstransfer wurde den Erwartungen nie gerecht. In der Endphase nicht mal mehr im Kader.